Festival "Sound of Munich now":So klingt München

Frittenbude, Missent to Denmark, Talking Pets - noch nie gehört? Auf zum "Sound of Munich now"-Festival! Dort gibt es einen Überblick über die Münchner Bandszene.

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The Sound of Munich

Quelle: oh

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Die Münchner Musikszene ist spannend und vielfältig. Das stellen 16 Bands beim Festival "Sound of Munich now", das die Süddeutsche Zeitung mit dem Feierwerk organisiert, am Samstag, den 23. Oktober unter Beweis. Neben den Konzerten gibt es eine Podiumsdiskussion zum Thema Subkultur in München. Los geht's um 18 Uhr mit Frittenbude, der Eintritt ist kostenlos. Wir stellen die Bands schon einmal vor.

Frittenbude (Elektropunk)

Für Punk sind sie eigentlich zu ausgefeilt, zu experimentell, zu elektronisch. Textlich aber sind Frittenbude purer Punk im Bestformat: gesellschaftskritisch, rotzig, unangepasst - und klingen dabei weit weniger banal als viele Genre-Kollegen. Die Texte triefen vor - nein, nicht Frittierfett - sondern Wahrheiten, die einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen und von einer feinen Beobachtungsgabe zeugen.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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Der Jungbrunn (Hip-Hop)

Nur rappen ist langweilig - finden die Jungs von Der Jungbrunn, einer zehnköpfigen Musikformation, die unterschiedlichste Stile vereint. Im weitesten Sinne lässt sich die Musik als Hip-Hop überschreiben, doch das wird der Vielschichtigkeit von Der Jungbrunn keinesfalls gerecht, sind die Songs doch gespickt mit Einflüssen aus Funk, Swing, Ska und Reggae. Das ergibt eine spannende musikalische Mischung, welche die Jungs gekonnt mit deutschen Text garnieren.

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Quelle: oh

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Sample Minded (Trip Hop)

Sample Minded - das ist ein Kreativkollektiv, ein multimediales Projekt, das zugleich Musik macht. Kaum ein Song der Musiker, die sich aus allen Stilrichtungen zusammengetan haben, gleicht dem anderen. Verbunden werden sie nur durch ihr ruhiges Tempo, den meist weiblichen Gesang, gerne auch mal Rap, und einen ausgeprägt basslastigen Hang zum Hip-Hop. Das klingt atmosphärisch dicht, ungeheuer spannend und wird stets vor einer ausgefeilten digitalen Kulisse dargeboten.

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Quelle: Matthias Kestel

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Missent To Denmark (Indie/Folk)

Missent To Denmark liefern den perfekten Soundtrack für verregnete Sonntage und melancholische Momente. Die vier Jungs schreiben hauchzarte und trotzdem kauzige Songs, die an Radiohead und Co. erinnern. Ihr musikalisches Niveau hat ihnen bereits viel beachtete Auftritte mit Tiger Lou oder Polarkreis 18 beschert - doch der Rolle des Supports ist die Band eigentlich längst entwachsen, gelingt ihnen doch das Kunststück, Songs voll schwermütiger Leichtigkeit zu schaffen.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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Dos Hermanos (Lofi, Punk)

Dos Hermanos betrommeln alles, was Soundqualität hat, bevorzugt Blecheimer und Gerümpel. Herkömmliche Instrumente wie eine Gitarre werden mit Megaphon und Mundharmonika aufgepeppt und auch sonst fallen die Musiker, zwei Mitglieder von G.Rag y los Hermanos Patchekos, ziemlich aus der Reihe: Texte auf unterschiedlichen Sprachen und ein wilder Mix aus Percussion und Gitarren-Geschrammel machen das Duo charmant, unkonventionell und definitiv unvergesslich.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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Dear Henry Bliss (Folk/Rock)

Bei Dear Henry Bliss geht es reichlich melancholisch zu. Da verwundert es auch nicht, dass sich die Band nach Henry Bliss benannt hat - dem ersten Amerikaner überhaupt, der von einem Auto überfahren wurde. Traurige Schicksale sind das Spezialgebiet der folklastigen Gruppe, deren Songs vom Scheitern, Verlieren und Hoffen handeln. Doch wenn Sängerin Hannah Permanetter davon singt, will man mitunter trotzdem hüpfen und tanzen. Das liegt an den pfiffigen Melodien, die einen deutlichen Kontrast zu den traurigen Texten schaffen.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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On a SunDaY (Indie,Pop,Folk)

Wenn ihre Ehe so harmonisch ist wie ihre Songs, haben Katja und Johannes Petri eine lange Zukunft vor sich. Das musikalische Paar, bekannt als On a SunDaY, fängt den Alltag in all seinen Facetten ein und verpackt die Eindrücke in perfekt duchgestylte Gitarren-Songs. Das klingt bisweilen zwar etwas glatter als die Realität, besticht aber durch einfallsreiche Akustik-Arrangements, die zarte Stimme von Katja und wahrlich sonntägliche Wohlfühlklänge.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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Talking Pets (Indiepop)

Bloß kein Einheitsbrei, bloß keine textliche Leere. Die Talking Pets haben ihren musikalischen Anspruch klar definiert. Die Umsetzung gelingt gut, die vier Jungs schreiben sonnig-leichten Indie-Rock à la Death Cab for Cutie, mal tanz-, mal wunderbar und immer angenehm unaufgeregt. Songs, die auch nach mehrmaligem Hören noch Neues offenbaren und durchaus mehr zu thematisieren wagen als das übliche Lebens- und Liebesblabla.

The Sound of Munich

Quelle: Alexander Jesipow

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Tuó (Folk)

Tuó, das sind Tasmin und Oda. Sie tänzeln in Blümchenkleidern durch das Leben, zupfen dabei auf Gitarren und singen Lieder über Liebe und Frieden. Dabei gelingt es den beiden 16-jährigen Mädchen erstaunlich mühelos, alle kitschigen Pfade erfolgreich zu umgehen. Barfuß, versteht sich. Das Duo ist authentisch, herrlich hippiesk und verleiht der Folkmusik neuen Glanz. Irgendwo zwischen Woodstock und Gegenwart haben sie ihren ganz eigenen, hauchzarten Stil definiert.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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This Is The Arrival (Pop/Rock)

München ist ja so britisch. Zumindest, was die Songs von This Is The Arrival angeht - die klingen nach der grünen Insel und Vorbildern wie den Kaiser Chiefs oder The Kooks. Allerdings mischen die vier Jungs auch jede Menge Eigenes in ihre Musik - und entpuppen sich dabei als wahre Frohnaturen. Zum Jammern sind This Is The Arrival nicht zu haben, ihre Musik ist tanzbar, enthusiastisch und blickt thematisch stets in die Zukunft. Was bringt das Leben? Immer her damit!

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Quelle: oh

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Anna Zoitke (Deutschrock/Pop)

Anna Zoitke scheuen sich nicht, ausschließlich über die Liebe zu singen - auf Deutsch. Mutig tragen die Jungs mit dem Mädchen-Bandnamen das Herz auf der Zunge und klingen dabei mal traurig und enttäuscht, mal euphorisch und fasziniert, immer aber geradeheraus. Da liegt die Grenze zum Kitsch mitunter nahe, doch dank solide-melancholischen Gitarrenklängen bleiben Anna Zoitke stets auf der Seite mit den echten Gefühlen.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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J B's First (Funk/Rock)

J B's First beginnen ihre Songs groovig, mit Bongo-Klängen oder funkig, mit Gameboy-Sounds. Und dann setzen die beiden Sängerinnen der Sechser-Combo ein und nehmen einen mit auf einer Welle purem Soul. Katharina Bestler singt eiscreme-weich und klar, Sarah Dorsel ein wenig dunkler. Es ist ein lässig-leichtes Lebensgefühl, das die Lieder von J B's First versprühen. Da hat Regenwetter-Blues einfach keine Chance.

The Sound of Munich

Quelle: Chris Janik

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Sharyhan Osman (Singer, Songwriterin)

Fast wäre sie Deutschlands Lena geworden, doch am Ende reichte es nur für den fünften Platz in Stefan Raabs Castingshow "Unser Star für Oslo". Aber vielleicht ist das ganz gut so, denn Sharyhan Osmans Musik ist etwas zu kantig für Radio-Mainstream. Die Sängerin schreibt ruhige Songs mit smarten Texten, erzählt Geschichten von Blumenwiesen und Abschiedsschmerz oder Tagen, die ohne Milch im Kühlschrank beginnen. Da haben Satelliten einfach keinen Platz, wunderbar ist es trotzdem.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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The Gumbabies (Punkrock)

Joey und Johnny lassen grüßen. Durch den Sound der Gumbabies schimmern die Ramones und andere Legenden des Punkrock - ohne die Band jedoch ihrer eigenen Originalität zu berauben. Oldschool trifft bei den Gumbabies auf neue Ideen und Ansätze, heraus kommt eine packende Mischung aus Nostalgie und Pogo-Power. Das klingt treibend, rotzig und verschmitzt und ist bei Auftritten Garant für gute Laune, die unmittelbar in die Füße geht.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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High Voltage Humans (Elektro-Rock)

Die High Voltage Humans beherrschen die Symbiose aus Elektro und Rock perfekt. Das Duo schwebt in seinen Songs sphärisch auf Steckdosen-Beats dahin und baut knisternde Spannung auf, die sich anschließend in derart krachenden Refrains entlädt, dass wohl so mancher "echte" Rocker große Augen machen würde. Das klingt nüchtern cool, gleichsam elegant und ist definitiv geeignet, um Zuhörer unter Strom zu setzen.

The Sound of Munich

Quelle: oh

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Yeah What The Captain Said (Hardcore/Metal)

Yeah What The Captain Said sind pures Metal - wütend, hart und schnell. Dabei sehen die fünf Münchner eigentlich aus wie brave Jungs von nebenan und tragen auf Fotos gerne Buntes am Körper und ein Lächeln im Gesicht. Auf der Bühne bleibt davon nicht viel; doch hinter dem donnernden Schlagzeug und den treibenden Gitarren verbirgt sich eine tiefe Melodik. Abrocken ist hier ein Befehl, dem man gerne folgt - ey,ey Captain!

© sueddeutsche.de
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