Feldkirchen:Proto Labs hält an Standort fest

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Großteil des Alphaform-Personals kann in Feldkirchen weiterarbeiten

Von Markus Mayr, Feldkirchen

Der Stärkere, besser angepasste, überlebt und verdrängt den Schwächeren von der Bildfläche. Das ist in der Evolutionstheorie so, und nicht anders war es bei der Übernahme des Feldkirchner 3D-Druck-Unternehmens Alphaform durch den deutlich größeren amerikanischen Konzern Proto Labs. Nur: Augenscheinlich zum Wohl für beide Firmen.

Am Freitag schlossen die Geschäftsführungen die Fusion endgültig ab. Somit ist die Insolvenz von Alphaform vom Tisch. Die meisten Mitarbeiter konnten laut Proto Labs ihre Jobs behalten. Der Manager diesseits des Atlantiks, John Tumelty, sagte, 90 Prozent der Angestellten könnten unter dem neue Firmennamen weiterarbeiten. Eine Mitarbeiterin der Feldkirchner Personalabteilung sprach von 14 Kündigungen innerhalb der rund 110-köpfigen Mannschaft. Proto Labs habe alle Fertigungshallen in Feldkirchen und dem Alphaform-Standort Eschenlohe übernommen, sagte Thomas Langensiepen, deutscher Manager der Firma. Nicht nur Hallen und Maschinen habe man kaufen wollen, "sondern Know-how".

Das nach eigenen Angaben "weltweit schnellste" Unternehmen, das individuell gefertigte Teile in Kleinserien produziert, kann dies von nun an auch in Deutschland tun, nahe dran am lukrativen deutschen Markt. Die Einnahmen sollen von rund 210 Millionen US-Dollar im Jahr 2014 auf 265 Million in diesem Jahr ansteigen.

Direktorin Vicky Holt zeigte sich begeistert. Mit den Maschinen der Feldkirchner zur additiven Fertigung, 3D-Druckern und Ähnlichem, habe ihre Firma eine wichtige Sparte in ihrem Programm stärken können, sagte sie. Bis dato habe man hauptsächlich mit CNC-Fräsen und Spritzgusstechniken gearbeitet.

Für die "Industrie 4.0" sei der Standort im Raum München hervorragend, so Holt. Viele entwicklungsorientierte Unternehmen hätten ihren Sitz hier im Süden Deutschlands, viele 1000 Firmenkunden säßen in der Nähe.

© SZ vom 14.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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