Süddeutsche Zeitung

Feldkirchen:Pläne für eine Unterkunft

Feldkirchen berät Antrag, Quartier für 200 Flüchtlinge zu bauen

Von Franziska Dürmeier, Feldkirchen

Die Innere Mission hat einen Antrag an die Gemeinde Feldkirchen gestellt, in der Nähe der Wendelsteinstraße eine Asylunterkunft für etwa 200 Menschen errichten zu dürfen. Am heutigen Donnerstag soll im Gemeinderat über einen entsprechenden Vorbescheid abgestimmt werden. Das 4630 Quadratmeter große Grundstück ist im Besitz der Inneren Mission, liegt im südlichen Außenbereich und grenzt an eine Wohnsiedlung mit Doppel- und Einfamilienhäusern.

Wer dort untergebracht werden würde, ob minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge oder aber erwachsene Einzelpersonen oder Familien, sei noch unklar, sagte Feldkirchens Bürgermeister Werner van der Weck. Auch müsse man erst baurechtlich klären, ob eine korrekte Erschließung auf dem Areal herstellbar wäre. Denn bisher sei das Grundstück noch nicht erschlossen. Der SPD-Politiker betonte, dass die Belegungszahl von 200 Menschen eine Maximalzahl darstelle, seiner Beurteilung nach könnte dort nur etwa die Hälfte untergebracht werden.

Bei den Anwohnern gibt es Widerstand: "50 ist okay, aber 200 sind zu viel", sagte ein Anwohner. Das sei auch der Tenor, den er von seinen Nachbarn wahrgenommen habe. Da das Grundstück an ein Feld anschließe, könnten die Flüchtlinge nirgends hin. Allerdings wies der Bürgermeister, den solch kritische Stimmen bereits erreicht haben, auch auf ein spezielles Problem der Gemeinde hin. Feldkirchen habe "bei Weitem" das Soll der aufzunehmenden Flüchtlinge noch nicht erfüllt. 191 Asylbewerber muss Feldkirchen nach Quote aufnehmen, bisher sind jedoch in der Gemeinde nur zwölf im VHS-Gebäude untergebracht; die Notunterkunft im Kinderheim der Jugendhilfe, wo minderjährige unbegleitete Flüchtlinge betreut wurden, ist aufgelöst. Diese sind nach Riemerling umgezogen. Die Pachtverträge für eine bereits beschlossene Unterkunft auf dem Grundstück an der Ecke Emeran-/Bodmerstraße, wo bis zu 60 Menschen einziehen könnten, liegen seit Monaten dem Landratsamt vor. Doch konkret passiert sei seitdem nichts.

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Quelle:
SZ vom 21.01.2016
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