Süddeutsche Zeitung

Feldkirchen:Notenschlüssel als Platzhalter

Schnitzkunst ersetzt den traditionellen Maibaum

Ein ungewohntes Bild bietet sich den Feldkirchnern seit Kurzem am Maibaumplatz: Der Ständer, in dem normalerweise der weiß-blau bemalte Stamm steckt, ist nicht mehr verwaist. Einen richtigen Maibaum hat die Blaskapelle allerdings nicht aufgestellt - das ist schließlich trotz aktuell niedriger Inzidenzen noch nicht vorstellbar, schon gar nicht im Juli. Stattdessen thront auf der blauen Halterung nun ein hölzerner Notenschlüssel, geschnitzt aus dem Stamm, der eigentlich im vergangenen Jahr zum Maibaum hätte werden sollen.

Der Baum war im Frühjahr 2020 bereits gefällt worden, bevor der Lockdown kam und damit die Gewissheit, dass ein großes Maibaumfest angesichts der Pandemie nicht machbar ist. Dennoch habe man gehofft, dass man den Baum mit einem Jahr Verspätung doch noch aufstellen kann, sagt Andrea Huber, Vorsitzende der Feldkirchner Blaskapelle. Dementsprechend habe man dafür gesorgt, dass das Holz bestmöglich erhalten bleibt: Der gefällte Stamm wurde im Wald überdacht, um ihn zu schützen. Als jedoch klar war, dass das Aufstellen auch in diesem Jahr nicht möglich ist, musste eine Alternative her - der Baum könne schließlich nicht weiter nutzlos im Wald liegen, sagt Huber. Still und heimlich habe man ihn daher nach Feldkirchen gebracht, wo ein Schnitzer ihn bearbeitet hat.

Ein musikalisches Zeichen will die Blaskapelle laut Andrea Huber mit dem Platzhalter setzen - auch wenn ein festliches Maibaumaufstellen noch in der Ferne liegt. Die Musik soll im Ort dennoch präsent sein.

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Quelle:
SZ vom 21.07.2021 / ams
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