Feldkirchen/Kirchheim:BMW steuert Richtung Osten

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An der A 94 könnten von 2019 an Teile für neue Prototypen gefertigt werden

Von Barbara Mooser, Feldkirchen/Kirchheim

Sollte alles so laufen, wie man es sich im Vaterstettener Rathaus erhofft, könnte schon in zwei Jahren der Autobauer BMW einen Standort in Parsdorf haben. Unter anderem könnten auf dem Areal nördlich der A 94, also nahe von Feldkirchen und Kirchheim, Teile für neue Prototypen zusammengefügt werden. Die Einrichtung würde eng mit dem Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) des Autobauers zusammenarbeiten. Bereits in der kommenden Woche soll der Gemeinderat in einer Sondersitzung die Weichen für das Projekt stellen und einen entsprechenden vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg bringen.

Dass BMW sich tatsächlich für Vaterstetten entscheidet, ist jedoch noch nicht sicher: Es seien noch mindestens zwei andere Standorte im Rennen, heißt es aus dem Rathaus. Erst unlängst hatte BMW mit einer Niederlassung in Haar geliebäugelt. Dann entschied der Konzern jedoch, die neue Forschungsabteilung für autonomes Fahren in Unterschleißheim anzusiedeln.

Die Gemeinde Vaterstetten ist selbst an BMW herangetreten, nachdem Pläne bekannt geworden waren, dass das Unternehmen einen Standort zur Versorgung der Forschungs- und Prototypenproduktion in München im Umland sucht. Unter anderem ist Erding bereits seit längerem hierfür im Gespräch. Erste Gespräche mit den Vertretern des Autobauers sind nach Angaben der Gemeinde vielversprechend verlaufen. Der Standort nördlich der A 94 biete viele Vorteile, sagt Vaterstettens Wirtschaftsförderer Georg Kast: die Nähe zur Autobahn, zur Flughafentangente und auch zur S-Bahn. Letzteres wäre auch deshalb wichtig, weil die Mitarbeiter - bis zu 200 könnten es sein - auf diese Weise leicht an ihren Arbeitsplatz kämen. Dennoch sei natürlich nicht klar, ob es reiche, um am Ende die Nase vorn zu haben. Fest stehe, dass nun schnell gehandelt werden müsse, um überhaupt eine Chance zu haben. Bereits in den vergangenen zwei Monaten seien intensive Vorarbeiten geleistet worden, "es war ein unglaublich hoher Zeitdruck", so Kast. Falle die Entscheidung für die Aufstellung des Bebauungsplans nicht schnell, "fährt der Zug an uns vorbei". Denn der Zeitplan von BMW ist ehrgeizig: Bereits im Oktober 2019 möchte der Autobauer an dem neuen Standort seinen Betrieb aufnehmen. Somit müsste der Bau im Sommer 2019 weitgehend fertig sein.

Die Flächen bei Parsdorf sind momentan noch im Eigentum des Freistaats Bayern, ein Grundstückstausch, bei dem ein Investor das Areal dann übernehmen würde, sei aber bereits in die Wege geleitet. Auf dem Grundstück ist schon lange ein Gewerbegebiet geplant, 2007 wollte es Vaterstetten gemeinsam mit der Nachbargemeinde Poing als interkommunales Projekt realisieren, daraus wurde aber nichts. In den vergangenen Monaten war das Areal unter anderem für die Auslagerung der Münchner Großmarkthalle im Gespräch.

© SZ vom 09.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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