Feldkirchen:Feldkirchen eiert herum

Gemeinderat entscheidet sich zunächst gegen AGFK-Mitgliedschaft

Die Gemeinde Feldkirchen will vorerst nicht die Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommune in Bayern" (AGFK) werden. Einen entsprechenden Antrag der SPD hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zurückgestellt. Christian Wilhelm (SPD) begründete den Vorschlag seiner Fraktion unter anderem mit den guten Erfahrungen, die Nachbargemeinden wie Kirchheim mit der Mitgliedschaft in dem Verein gemacht hätten: "Feldkirchen sollte dem Beispiel folgen." Unterstützung kam von den Grünen. "Ich denke, wir würden von den Erfahrungen des Vereins profitieren", sagte Fraktionssprecherin Silvia Pahl-Leclerque. Franz Golibrzuch (UWV) sah die Ergebnisse, die der AGFK-Beitritt in Kirchheim bewirkt hat, hingegen kritisch. Dort habe man nur weiße Markierungen auf die Straße gemalt, "ich bin von dieser Maßnahme nicht überzeugt".

Skeptisch reagierte auch Herbert Vanvolsem (CSU). Seiner Ansicht nach müsse die Gemeinde nicht nur den Mitgliedsbeitrag in Höhe von jährlich 1000 Euro an den Verein entrichten - die Hauptbereisung, zu der man sich mit der Mitgliedschaft verpflichtet, koste "eine Menge" Geld. Eine Nachfrage der SZ bei Julia Rieß von der Gemeindeverwaltung der bereits "fahrradfreundlichen Kommune" Oberhaching widerlegt diese Aussage. Rieß betreute dort den Prozess der Mitgliedschaft und Zertifizierung und erläuterte, der jährliche Mitgliedsbeitrag mache die Hauptkosten aus. Die Bereisung müsse die Gemeinde lediglich organisieren und für dabei entstehende Kosten aufkommen, beispielsweise für die Bewirtung der AGFK-Delegation.

Vanvolsem argumentierte zusätzlich, dass derzeit auch der Landkreis ein Radwegekonzept entwickele. Aus diesem Anlass beantragte Vanvolsem, die endgültige Entscheidung zurückzustellen. Man solle zunächst abwarten, bis die Ergebnisse des Landratsamtes vorliegen. Erst dann könne man vergleichen, ob eine AGFK-Mitgliedschaft sinnvoll ist oder ob man sich lieber am Konzept des Landkreises beteiligen möchte. Wilhelm verteidigte den Antrag der SPD: "Die AGFK ist eine Interessengemeinschaft, die sich bei Bund und Ländern für besseren Radverkehr einsetzt", konterte er. "Allein deswegen sollte man das unterstützen."

Denkbar knapp ging schließlich die Entscheidung aus. Mit neun zu acht Stimmen nahmen die Kommunalpolitiker den Antrag von Vanvolsem an. Der Antrag auf Mitgliedschaft in der AGFK wird demnach zurückgestellt, bis dem Gemeinderat die Unterlagen zum Konzept des Landkreises vorliegen. Nach Aussage der Verwaltung sollen diese voraussichtlich bis zum 19. März eingehen.

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