Feldkirchen:Entwicklung zum Servicezentrum

Feldkirchen: Trubel auf der Zeppelinstraße: Das Caritas-Kinderhaus St. Jakob feierte mit vielen Attraktionen zehnten Geburtstag.

Trubel auf der Zeppelinstraße: Das Caritas-Kinderhaus St. Jakob feierte mit vielen Attraktionen zehnten Geburtstag.

(Foto: Claus Schunk)

Das Caritas-Kinderhaus in Feldkirchen feiert zehnjähriges Bestehen

Von Christina Jackson, Feldkirchen

Im Kinderhaus St. Jakob erfahren die kleinen Besucher vielleicht zum ersten Mal, wie Demokratie funktioniert. 316 Kinder im Alter bis zu zehn Jahren werden in der Einrichtung in Feldkirchen betreut, die Krippe, Kindergarten und Hort umfasst. Leiterin Irmgard Löffler legt viel Wert auf die Einbindung der Jungen und Mädchen in die alltäglichen Entscheidungen. "Im Hort wählen die Gruppen zwei Sprecher, die sie bei den Treffen mit den anderen Gruppen vertreten." Derzeit sei gerade die Hygiene auf den gemeinsamen Toiletten ein empfindliches Thema, zu dem neue Regeln entworfen wurden.

An diesem Samstag feierte das Kinderhaus der Caritas sein zehnjähriges Bestehen. Familien, ehemalige Hort-Kinder, Eltern, Mitarbeiter sowie Anwohner waren eingeladen, an dem Straßenfest auf der Zeppelinstraße teilzuhaben. Es waren Lamas da, eine Hüpfburg gab es und Clowns auf Stelzen traten auf. Ein Karussell sorgte für Jahrmarkt-Stimmung, Slacklines und Zaubervorführungen für einiges Staunen und viel Lachen.

Vor zehn Jahren hatte die Caritas die Trägerschaft der Einrichtung von der Pfarrei St. Jakobus übernommen. Seitdem ist sie stark gewachsen. Während früher 150 Plätze in Hort und Kindergarten in der Zeppelinstraße 10 zur Verfügung standen, sind es heute mehr als doppelt so viele an drei Standorten. Räume für die neugegründete Krippe fand man damals in der alten Bücherei, Hort und Kindergarten wurden saniert. Löffler: "Wir haben mittlerweile sehr viel Platz zur Verfügung und profitieren insbesondere auch von den Außenanlagen mit Spielgeräten." Die Immobilien gehören der Gemeinde, die sie der Einrichtung zur Verfügung stellt.

Vom Säuglings- bis zum Schulalter: Rund zehn Jahre lang können die jüngsten Feldkirchner das Kinderhaus durchgängig besuchen. Die erste Generation dürfte dies bereits geschafft haben; eine Zielgruppe, an die sich auch das große Kinderhaus-Straßenfest im Ort richtete. Die Pädagogen der Einrichtung hatten das Programm zur Jubiläumsfeier gemeinsam mit den Kindern entwickelt. Für die Showbühne studierten sie kleine Schauspielstücke und Lieder ein.

Mitspracherecht ist auch für die Kleinsten im Kinderhaus selbstverständlich. So dürfen die Krippen-Kinder ihren eigenen Geburtstag planen, indem sie eine Themen-Kiste wählen und damit aussuchen, wie sie feiern. Im Kindergarten gibt es Beteiligungsprojekte, in denen die Gartengestaltung besprochen wird. Löffler: "Kürzlich wurde beschlossen, dass das Spielzeug von Zuhause in den Kindergarten mitgebracht werden darf." Die Einrichtungsleiterin ist stolz auf ihr Konzept der Partizipation. Auf diese Weise könne man dem Nachwuchs bestmöglich vermitteln, was Empathie, Eigeninitiative und Verantwortung bedeuteten. Löffler wird in ihrer Arbeit von 45 pädagogischen Mitarbeitern und vier Leitungskräften unterstützt.

Die Einrichtung hat sich mittlerweile auch als Servicezentrum für Familien einen Namen gemacht. Im Jahr 2006 führte Löffler ein Angebot für Mütter und Väter ein. Dazu gehörte ein Mal- und Zeichenabend für Mütter, die Aktion "Eltern basteln zusammen mit ihrem Kind" ebenso wie eine Babysitter-Börse für die Betreuung am Abend. Seit 2017 darf sich das Kinderhaus auch "Familienstützpunkt" nennen und Eltern in Notsituationen helfen sowie an Fachstellen weitervermitteln. Zum zehnjährigen Bestehen konstatiert Löffler ihrer Einrichtung: "Wir stellen die Kontakte her und bilden die notwendigen Netzwerke."

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