Feldkirchen:Busbahnhof wird neu geplant

Feldkirchen: Der Feldkirchner S-Bahnhof soll barrierefrei werden. An der Seestraße soll ein Busbahnhof entstehen.

Der Feldkirchner S-Bahnhof soll barrierefrei werden. An der Seestraße soll ein Busbahnhof entstehen.

(Foto: Renate Schmidt)

Da der MVV künftig 20 Meter lange Fahrzeuge einsetzen wird, muss der barrierefreie Ausbau des Feldkirchner S-Bahnhofs angepasst werden. Die Gemeinde steht nun unter Zeitdruck.

Von Christina Jackson, Feldkirchen

Bürgermeister Werner van der Weck (SPD) ist besorgt um den barrierefreien Ausbau des Feldkirchner S-Bahnhofs. Das äußerte er in der Gemeinderatssitzung.

Der Hintergrund: Ausbaupläne, die einen Busbahnhof im Bereich des Wendehammers an der Seestraße vorsahen, genügen nicht mehr den Anforderungen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV), der künftig 20 Meter lange Busse in den Linienverkehr entsenden möchte. Van der Weck: "Die Zufahrtswege sind dafür zu eng." Viel Zeit, um Ausbauvarianten zu prüfen, bleibt den Gemeinderäten nicht.

Im März 2018 sollen die Ausführungsarbeiten des barrierefreien Bahnhofumbaus beginnen. Sie umfassen Rampen als Zugangswege, eine Bahnsteigverlängerung sowie den Durchstich zum nördlichen Teil des Areals. Die Ausschreibung der Arbeiten vergibt die Deutsche Bahn AG (DB) spätestens im September 2017. Liegt bis dahin keine Entscheidung aus Feldkirchen darüber vor, wie die nördliche Rampenbauweise vergeben und umgesetzt wird, schließt die DB ihre Bauvorhaben am Schnittpunkt der Gemeindegrenze ab und sperrt diesen Bereich. Van der Weck appellierte deshalb an die Gemeinderäte: "Wir sollten jetzt entscheiden, dass wir den Durchstich nach Norden sowie die dortige Rampe ermöglichen und parallel das Ingenieurbüro beauftragen, den Busbahnhof erneut zu planen."

Keine weiteren Hiobsbotschaften mehr

Für Reinhard Mulzer (Bürgervereinigung Feldkirchen) stand nach den Ausführungen des Bürgermeisters fest, dass mit dem Durchstich und der Rampe auch der Busbahnhof wie geplant folgen muss. "Es darf auf keinen Fall passieren, dass dort keine Anbindung kommt." Schließlich sei es für die Bürger ein großes Anliegen, dass der Ortskern entlastet werde. Deshalb müsse auch sichergestellt sein, dass der Busverkehr entlang der Seestraße machbar sei. Parteikollege Georg Mermi ergänzte: "Um weitere Hiobsbotschaften zu vermeiden, sollten die nun folgenden Gespräche mit allen Beteiligten, also auch dem MVV, dem Fachplaner und der Bahn, gemeinsam geführt werden."

SPD-Rat Michael Burger wies darauf hin, dass es eine provisorische Variante gebe, die alle Voraussetzungen für den geplanten Durchstich und die nördliche Rampe erfülle. Derweil könne an der Feinplanung zum ursprünglichen Entwurf gefeilt werden, den man mit dem Erwerb des Kiesgrubengeländes voraussichtlich im Jahr 2025, abstimmen könne. Dann nämlich habe man auch die Option, in aller Ruhe eine Erschließung des nördlichen Bereichs weiter zu verfolgen. Er stellte den Antrag, über die gesonderte Beauftragung des Planers zur Erschließung des nördlichen Bahnhofareals abzustimmen. Vor einer Aufhebung des alten Beschlusses zur Variantenplanung warnte Silvia Pahl-Leclerque (Grüne). Sie wies darauf hin, dass sonst die Förderfähigkeit durch die Regierung von Oberbayern hinfällig werde.

Die Pistole auf der Brust

Für den Rampenbau im Norden hatte man ursprünglich rund drei Millionen Euro veranschlagt. Über die Arbeit des Ingenieurbüros, das in der Vergangenheit an den Plänen gearbeitet hatte, beschwerte sich Andreas Janson von der Unabhängigen Wählervereinigung: "Der Fachplaner hat Schmarrn gemacht." Er kritisierte auch den MVV, der der Gemeinde die "Pistole auf die Brust setzt" und alle ursprünglichen Entwürfe über den Haufen werfe. Die Rathausverwaltung erklärte, dass sich im Laufe des langwierigen Verfahrens zum Bahnhofsumbau vermutlich Standards bei dem Verkehrsunternehmen geändert hätten, die nun zum Einsatz der längeren Busse führten.

Die Gemeinderäte waren sich einig, dass ein Durchstich sowie der Bau einer nördlichen Rampe ermöglicht werden müssen. Sie stimmten unisono dafür. Eine Mehrheit fand sich auch für den Antrag von Michael Burger, mit dem die Lokalpolitiker die Ingenieure in eine weitere Planungsrunde zur Gestaltung des Busbahnhofes schicken.

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