Feierlaune im Sommer:Es ufert aus

Strasslach, Dingharting, Deininger Weiher, Baden und Liegen

Die Idylle trügt: Auch am Deininger Weiher fallen immer öfter Klamotten und Anstand und es wird lautstark gefeiert. Deshalb wird von diesem Sommer an auch an dem Badesee bei Straßlach kontrolliert.

(Foto: Angelika Bardehle)

Wachdienste werden wegen der vielen Seepartys ausgedehnt

Von Stefan Galler, Landkreis

Ausufernde Partys mit lauter Musik, Alkoholmissbrauch am Seeufer oder Freikörperkultur in dafür nicht vorgesehenen Zonen - derartigen Verstößen gegen die Benimmregeln in den beliebtesten Erholungsgebieten des Landkreises schiebt das Landratsamt weiterhin einen Riegel vor: Denn auch in den Jahren 2017 bis 2020 werden Feringasee, Heimstettener See und Unterschleißheimer See in den Sommermonaten regelmäßig von Wachdiensten in Augenschein genommen, die Kontrollen sollen zudem an den Wochenenden auch auf den Deininger Weiher ausgedehnt werden. Das hat der Kreisausschuss am Montagnachmittag einstimmig beschlossen.

Grundsätzlich gab es gegen den Beschluss keinen Widerstand, allerdings wollte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ingrid Lenz-Aktas wissen, wieso man nach fünf Jahren, in denen es diesen Dienst bereits an den anderen drei Seen gibt, plötzlich auf die Idee komme, dass man ihn auch am Deininger Weiher einführen solle.

400 000 Euro kosten die Wachdienste

Ihre Fraktionskollegin Annette Ganssmüller-Maluche ergänzte, dass man genau überlegen müsse, ob die zusätzlichen finanziellen Aufwendungen tatsächlich notwendig seien. "Immerhin müssen wir sparen, genehmigen uns aber immer wieder die Erhöhung von Ausgaben." Die Kosten für den Wachdienst an allen vier Standorten wurden anhand der tatsächlichen Ausgaben der Jahre 2011 bis 2016 berechnet und betragen insgesamt etwa 400 000 Euro für die kommenden vier Sommer.

Katja Schuler, Referatsleiterin Umweltschutz im Landratsamt und damit auch für Wasserrecht und Wasserwirtschaft zuständig, erklärte, dass man zuletzt "vermehrt Beschwerden" über Vorfälle am Deininger Weiher erhalten habe und deshalb eine Ausdehnung der Kontrollen auf dieses Naherholungsgebiet befürworte. Eine ständige Polizeipräsenz an den Seen sei nicht zu leisten, deshalb sei ein Wachdienst notwendig, sagte Landrat Christoph Göbel (CSU).

"Es geht hier vor allem um lautstarke Feiern mit Alkohol, denen wir präventiv begegnen wollen." Grünen-Kreisrat Christoph Nadler betonte, die Wachdienste müssten auch auf die öffentliche Ordnung in den Nacktbadebereichen achten. "Da geht es an heißen Tagen drunter und drüber." Der Landrat stimmte zu: "Die Zuschriften, die ich diesbezüglich bekomme, reichen für ein Buch aus, das sich gut verkaufen würde. Da fragt man sich, ob das sein muss."

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