Fachwissen:Die Natur auf dem Lehrplan

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Drei Bildungseinrichtungen in Neubiberg und Ottobrunn sind jetzt Umweltschulen

Von Daniela Bode, Neubiberg/Ottobrunn

Die Emile-Montessori-Schule in Neubiberg, das Gymnasium Ottobrunn sowie die Grundschule an der Friedenstraße in Ottobrunn als "Umweltschule in Europa - Internationale Agenda 21 Schule" ausgezeichnet worden. Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf ehrte die Einrichtungen im Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding jüngst im Namen des Umwelt- und Kultusministeriums sowie des Landesbund für Vogelschutz. Die Schulen mussten mindestens zwei Projekte zum Thema Umwelt und Nachhaltigkeit bearbeiten, diese dokumentieren und einer Jury vorlegen.

Die Neubiberger Schule wurde für ihr Engagement im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung geehrt. Sie hatte sich mit zwei Vorhaben beworben: Mit dem Schülerprojekt "We4Tree" und der Ausbildung von "Energiescouts". Bei "We4Tree" wurden zum zehnjährigen Bestehen der Schule elf Bäume gepflanzt. Daraus entwickelte sich ein Projekt zum Klimaschutz. Es wurde die Suchmaschine "Ecosia", die sich verpflichtet, für 56 Suchanfragen einen Baum zu pflanzen, auf Schulrechnern installiert. Durch den Verkauf von Dingen wie fair gehandelter Schokolade sammelten die Schüler Geld für das Pflanzen von Bäumen. Eine Energieagentur bildete zwölf Schüler zu Energiescouts aus. Diese nahmen im Schulhaus den Energieverbrauch und Einsparmöglichkeiten unter die Lupe. In den Klassenzimmern gibt es jetzt Hinweisschilder mit der Aufschrift "Licht aus, Temperatur runter!". Die Energiescouts sollten ihr Wissen dabei auch gezielt an jüngere Schüler weitergeben.

Im Gymnasium Ottobrunn wurde Schokolade aus fairem Handel verkauft, ein gesundes und faires Pausenbrot angeboten. Viele Fahrradkilometer wurden zurückgelegt und man registrierte sich bei der Aktion "Stadtradeln". Bei der Pflege des Schulwalds wurden die Kinder an die Natur herangeführt, indem sie Nistkästen aufhängten und über die Besetzung Buch führten. Beim Anlegen eines Schulgartens erlernten die Schüler den praktischen Umgang mit diversen Nutzpflanzen. Geerntete Kartoffeln kochten sie und verspeisten sie mit selbstgemachtem Kräuterquark und Zuckerhutsalat aus dem Schulgarten.

In der Grundschule an der Friedenstraße wurde der Schulgarten als naturnaher Garten und Lernort genutzt, um ihn als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Ort zum Spielen und Naturentdecken zu erleben. Kinder verbrachten dort Unterrichtszeit und Zeit bei offenen Treffen mit der Schulsozialarbeit. Sie machten sich an Laubarbeiten, legten ein Igelrevier, eine Schneckenzone und eine Schnittguthecke für Tiere an. Sie säuberten die Vogelnistkästen und ernteten Obst und Gemüse und verteilten dies mit Bauchläden in der Pause an die Kinder. Zudem wurde das Müllsystem an der Schule verbessert.

© SZ vom 15.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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