Hat das Leben einen Wert – und wenn ja, wonach wird dieser bemessen? Diese Frage stellen 30 junge Performer in ihrem Theaterstück „Stimmen“, welches auf experimentelle Weise die „Euthanasie“-Verbrechen der Nationalsozialisten thematisiert. Die Aufführung, ein Gemeinschaftsprojekt des Haarer Ernst-Mach-Gymnasiums mit der Bürgerstiftung Haar und der Blickwechsel-Theaterwerkstatt, feierte im Februar in München Premiere; am 9. und 10. Juli, jeweils um 19 Uhr, wird es nun erstmals im Gesellschaftshaus des Haarer KBO-Isar-Amper-Klinikums aufgeführt. Eine weitere Darbietung gibt es am Samstag, 13. Juli, um 21 Uhr im Kopfbau in München-Riem.
Fast 4000 von den Nationalsozialisten als „lebensunwert“ stigmatisierte Menschen wurden während der NS-Diktatur allein in der früheren Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar – dem heutigen Klinikum – ermordet. In „Stimmen“ nehmen die Darsteller im Alter von elf bis 25 Jahren ihr Publikum mit auf eine intensive Reise in diese dunkle Vergangenheit. Sie setzen den Verstorbenen ein Denkmal, schlagen aber auch Brücken in die Gegenwart – und zu den Auswirkungen von Kennzeichnung, Anpassung und Gleichschaltung auf die heutige Gesellschaft.
Die Aufführung dauert rund 70 Minuten und ist geeignet ab 12 Jahren. Karten und Infos unter www.blickwechsel.theater, per Mail an stimmen@blickwechsel.theater oder bei den Veranstaltungsorten. In Haar ist der Eintritt frei mit Spendenmöglichkeit. Der Ticketerlös aus Riem (acht Euro) kommt der „KopfbauT“-Initiative zugute.