Erdwärme:Mehrheit stimmt für Übernahme

Grünwald will Geothermie-Anteile in Unterhaching aufstocken

Die Mehrheit im Grünwalder Gemeinderat hat am Dienstagabend für den Ankauf weiterer Anteile an der Geothermie Unterhaching Produktionsgesellschaft gestimmt. Nach verlässlichen Informationen der Süddeutschen Zeitung haben die CSU-Fraktion und einzelne Vertreter anderer Fraktionen dafür gestimmt. Einer der Befürworter war Matthias Schröder (FDP), der seit jeher deutlich gemacht hat, dass er in dieser Frage anderer Meinung ist als sein Fraktionskollege Michael Ritz. Die Kritiker von FDP, SPD, Grünen und Parteifreien Bürgern (PBG) blieben in der Minderheit.

Die Erdwärme Grünwald soll damit knapp unter 95 Prozent der Geothermie-Produktionsgesellschaft erwerben. Die Erdwärme Grünwald müsste demnach von 2018 an fast das komplette Risiko der Unterhachinger Geothermie-Produktionsgesellschaft tragen - sofern auch der Unterhachinger Gemeinderat am Mittwochabend zustimmt, was bis zum späten Mittwochabend nicht bekannt war. Ob bei diesem Geschäft Gewinne für die Erdwärme Grünwald herausspringen, ist unklar, denn zunächst einmal sind Investitionen gefragt angesichts des geplanten Abbaus des Kalina-Kraftwerks, der vermutlich Millionen Euro kosten wird.

Das ist aber nicht das einzige Problem der Unterhachinger. Dazu kommt noch das stark kalkhaltige Wasser, das die Anlage beschädigt, sofern man nicht ein chemisches Mittel hinzufügt. Ob diese Methode unbedenklich ist, ist noch nicht erwiesen.

Matthias Schröder (FDP) sieht nur Vorteile an der Beteiligung in Unterhaching: "Die gemeindeübergreifende Erkundung und Erschließung der Erdwärme bietet die Chancen, mittelfristig die Preise für den Endverbraucher günstiger zu gestalten", ist er überzeugt. Denn wenn die Unterhachinger dazukämen, steige die Zahl der angeschlossenen Haushalte. Mittelfristig sollten sich bei dieser zukunftsträchtigen und CO₂ einsparenden Technologie "alle Gemeinden zusammenschließen", so Schröder. "Die Gemeinden, die über finanziell etwas höhere Mittel verfügen, können da mal in Vorleistung gehen." Was die hohen Kosten betrifft, sagt Schröder: "Es liegt ein schlüssiges Finanzkonzept vor, das zeigt, dass sich die Kosten in einigen Jahren amortisiert haben werden." Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU) war am Mittwoch nicht zu erreichen.

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