Einzelhandel:Einkaufskarte für Ismaning

Die Gemeinde will die Kaufkraft im Ort halten

Von Sabine Wejsada, Ismaning

Mit einer lokalen Einkaufskarte will Ismaning den örtlichen Einzelhandel stärken. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Donnerstag für die Einführung eines solchen "Zahlungsmittels" seine Zustimmung signalisiert. Armin Bastl, der zusammen mit seinem Team die Standortmarke "Wir in Ismaning" auf die Beine gestellt hat, wurde von den Lokalpolitikern beauftragt, die Pläne für die Einkaufskarte zu konkretisieren.

Nach den Worten von Bastl ist das Konzept ganz simpel: Die Karte soll aussehen wie ein Konzertticket. Der Kunde erwirbt ein solches zum Beispiel im Rathaus oder bei einem Partner, den es noch zu finden gilt, zum Preis von zehn bis 20 Euro und kann damit etwa einem Geburtstagskind eine Freude machen oder selbst in einem Laden bezahlen. Der Verkäufer reißt das Ticket ab und bewahrt den Abriss auf, ehe er den Gegenwert von der Gemeinde bekommt. "So bleibt die Kaufkraft am Ort", sagte Bastl. Zunächst wollen die Ismaninger die Einkaufskarte analog gestalten, später, wenn sie gut eingeführt ist und viele Geschäftsleute mitmachen, sei es ein Leichtes, die Organisation des lokalen Zahlungsmittels ins Digitale zu überführen. "Das Ding muss am Anfang so einfach wie möglich sein", sagte er.

Wenn's läuft, könne die Einkaufskarte Teil der Digitaloffensive werden. Seit 2016 bietet die Kommune auf dem Portal "Wir in Ismaning" einen virtuellen Marktplatz an und lädt Bürger sowie Gewerbetreibende zum Schaufensterbummel durchs Netz ein. Auf der Webseite gibt es mittlerweile mehr als 1000 Profile. Am 3. November soll die Karte den Geschäftsleuten vorgestellt werden.

Rathauschef Alexander Greulich (SPD) bezeichnete das Projekt als "tolle Geschichte, um den örtlichen Einzelhandel zu stärken". Ähnlich äußerten sich Luise Stangl (SPD), Irene Holler (Grüne), Günter Glasner von den Freien Wählern und Alexander Novakovic (CSU). Nur Thomas Schweiger (FW) war skeptisch. Für Selbständige bedeute die Karte vor allem eins - "Mehrarbeit", sagte der Friseurmeister. Er befürchte den Aufwand bei der Abrechnung. Bastl konnte ihn beruhigen: Diese erfolge digital. Niemand müsse mit den Abrissen ins Rathaus kommen und sich anstellen, um sein Geld zu erhalten, sagte er.

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