Einmaliges Benefizkonzert:Drei für Japan

Die drei großen Münchner Orchester und die Süddeutsche Zeitung wollen gemeinsam den Opfern der Erdbeben- und Reaktorkatastrophe in Japan helfen.

Christian Krügel

Die drei großen Münchner Orchester pflegen normalerweise eine harte nachbarschaftliche Konkurrenz. Doch nun werden das Bayerische Staatsorchester, die Münchner Philharmoniker und das BR-Symphonieorchester mit ihren jeweiligen Chören erstmals in ihrer Geschichte gemeinsam auftreten und spielen.

Einmaliges Benefizkonzert: Der Maestro kehrt zurück nach München: Zubin Mehta wird beim Benefizkonzert dirigieren.

Der Maestro kehrt zurück nach München: Zubin Mehta wird beim Benefizkonzert dirigieren.

(Foto: AP)

Am Montag, 2.Mai, führen sie um 20 Uhr Ludwig van Beethovens neunte Sinfonie in der Philharmonie am Gasteig auf, um damit den Opfern der Erdbeben- und Reaktorkatastrophe in Japan zu helfen. Für dieses besondere Projekt kehrt einer der beliebtesten Dirigenten nach München zurück: Zubin Mehta. Der Reinerlös des Konzerts, das die Süddeutschen Zeitung als Medienpartner unterstützt, kommt dem japanischen Roten Kreuz zugute.

Aus drei Spitzenorchestern ein neues zu formen: Die Idee dafür kam von den Musikern selbst, von denen viele enge Verbindung nach Japan haben. Die Orchester gastieren regelmäßig in Fernost: das BR-Symphonieorchester war zuletzt 2009 in Japan, die Philharmoniker spielten 2010 dort, Staatsorchester und -oper planen eine Tournee für den Herbst 2011.

"Alle suchten einen Weg, gemeinsam zu helfen und ihr Mitgefühl mit Japan zum Ausdruck zu bringen", erzählt Paul Müller, Intendant der Münchner Philharmoniker. "Wenn es für eine gute Sache ist, stehen wir - trotz Konkurrenz - Seit' an Seit': das soll die Botschaft sein", sagt Stephan Gehmacher, Manager der BR-Symphoniker. Es gebe kein besseres Werk für solch ein Projekt als Beethovens Neunte, mit Abstand das beliebteste Werk der europäischen Klassik in Japan. Staatsopern-Intendant Nikolaus Bachler: "Beethovens Hymne an die Freude soll ein Zeichen sein, dass der Mensch sein Schicksal überwinden kann."

Die Staatsoper half bei der Vermittlung der Solisten: Anja Kampe (Sopran), Lioba Brown (Alt), Klaus Florian Vogt (Tenor) und Michael Volle (Bass) haben alle große Erfolge im Nationaltheater gefeiert.

Für das ehrgeizige Projekt sei Zubin Mehtas Engagement geradezu "zwingend" gewesen, so Müller. Stephan Gehmacher nennt ihn "die große Münchner Integrationsfigur": Mehta war Generalmusikdirektor der Staatsoper, ist Ehrendirigent der Philharmoniker und Gastdirigent bei den BR-Symphonikern. Er hat sich genauso wie die Solisten und alle weiteren Beteiligten bereit erklärt, ohne Gage an dem Konzert mitzuwirken. "Ich bin überzeugt, dass dieses Konzert auch die Herzen der japanischen Bevölkerung berühren wird", sagt Mehta selbst.

Der BR wird das Konzert im Radio und per Livestream im Internet übertragen, um auch japanische Fans zu erreichen. Karten gibt es ab sofort bei SZ-Ticket, München-Ticket und dem BR-Ticketshop, sie kosten zwischen 20 und 90 Euro.

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