Eine Tiefgarage für Neubiberg:Die Autos sollen unter die Erde

Neubiberg, Rathaus,

Zwischen Rathaus und Hauptstraße auf Höhe des Parkplatzes und der Krippe Kiwi soll die Tiefgarage entstehen.

(Foto: Angelika Bardehle)

Eine neue Tiefgarage mit 110 Plätzen am Rathaus soll nicht nur Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung offenstehen, sondern auch Besuchern der Einrichtungen, Geschäfte, Lokale und Praxen an der Hauptstraße

Von Daniela Bode, Neubiberg

Der Neubiberger Gemeinderat hat sich für eine Tiefgarage am Rathaus entschieden, die auch in Zukunft den Bedarf an Parkplätzen decken dürfte. Das Gremium hat am Montagabend nach langer Diskussion mit 13 zu 8 Stimmen die mittelgroße Variante mit 110 Stellplätzen beschlossen. Die Plätze sind sowohl gedacht für Rathausmitarbeiter als auch für Mitarbeiter und Besucher des Hauses für Weiterbildung, der Grundschule Neubiberg, der Kinderkrippe Kiwi sowie für Kunden der Läden, Patienten der Ärzte und Gäste der Lokale an der Hauptstraße. Die Einfahrt soll über die Hauptstraße erfolgen, die Ausfahrt über die Wittelsbacherstraße.

Die Gemeinde hat sich das Mammutprojekt vorgenommen, das Rathaus zu erweitern, weil schon lange der Platz darin nicht mehr reicht. Das alte Rathaus soll stehen bleiben, die Verwaltungsgebäude am Rathausplatz 14 und 16 und die alte Feuerwehrgarage sollen abgerissen und durch einen Erweiterungsbau ersetzt werden. In dem Zusammenhang soll auch eine große Tiefgarage entstehen. Für das gesamte Ensemble wird ein Architektenwettbewerb ausgelobt, für den nun auch die Stellplatzzahlen für die Garage festzulegen waren. Die Verwaltung präsentierte dem Gremium drei Varianten: Die Variante null mit 76 Stellplätzen nur für die Rathausmitarbeiter mit gemeinsamer Ein- und Ausfahrt an der Haupt- oder Wittelsbacher Straße. Die nun beschlossene Variante eins sowie die Variante zwei: Eine Garage mit 140 Plätzen für alle Nutzer, die auch bei Variante eins vorgesehen sind, aber zusätzlich für weitere Nutzer aus dem Umfeld wie etwa Bewohner der Hauptstraße ohne Stellplatz. Ein- und Ausfahrt würde wie bei Variante eins gestaltet.

Ein einheitliches Meinungsbild zu dem Thema gab es im Gremium nicht, vielmehr wurden die Argumente hin- und hergewälzt. Die CSU plädierte für eine Modifikation der Variante null, bei der die Garage in West-Ost-Richtung gebaut wäre zwischen Haus für Weiterbildung und Krippe Kiwi. Die Ein- und Ausfahrt befände sich in der Wittelsbacherstraße. Dafür sollten laut CSU-Gemeinderat Bernhard Rott die Stellplätze am Maibaum erhalten bleiben. Dort sei der Ortsmittelpunkt und der Platz sei enorm wichtig für die Gemeinde. Die CSU begründeten ihre Entscheidung auch mit Aussagen von Bürgern, von denen die meisten bei einer Umfrage gesagt hätten, dass ihnen der Parkplatz am Rathausplatz sehr wichtig sei. Bürgermeister Günter Heyland von Neubibergs Freien Wählern verwies darauf, dass es auch in Zukunft einen Platz geben solle. Kilian Körner (Grüne) sprach sich ebenfalls für diese Lösung aus, aber unter anderem mit dem Wunsch, in der Garage auch Stellplätze für Fahrräder, auch Elektroräder, vorzusehen. Die SPD favorisierte Variante eins.

"Die Nuller-Variante ist uns zu klein, aber Variante zwei zu groß", sagte Tobias Heberlein (SPD). Er argumentierte auch mit den Kosten. Schon bei einem Kostenrahmen von 3,2 Millionen Euro, wie für die Variante eins angesetzt, könne man bei bis zu 4,5 Millionen Euro landen, da beim Kostenrahmen eine Abweichung von 40 Prozent möglich sei. Die Freien Wähler derweil plädierten für die Garage mit 140 Plätzen. "Wir wollen ja Kunden den Neubiberger Geschäften zuführen, aber alle leiden unter der Parkplatznot", sagte Elisabeth Stettmeier (Freie Wähler). "Wir brauchen langfristig eine tragbare Lösung, die sehe ich nur in der erweiterten öffentlichen Tiefgarage mit 140 Plätzen." Ähnlich äußerte sich der Rathauschef: Schon jetzt reiche das Angebot an Stellplätzen auf der Hauptstraße nicht aus und durch mögliche große Bauprojekte - sollte etwa die Bahnunterführung gebaut werden - würden weitere Parkplätze wegfallen. "Wenn wir heute genügend Parkplätze schaffen, ist es aktive Wirtschaftsförderung", sagte er. Eineinhalb Stunden diskutierten die Gemeinderäte, bis die Variante eins vor allem mit Stimmen der SPD und der Freien Wähler angenommen wurde. Die weitergehende Variante zwei war zuvor gegen das Votum vor allem der Freien Wähler abgelehnt worden.

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