Ein Seniorenzentrum für Neubiberg:Zurück zum Plan A

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Die Neubiberger CSU beantragt, das Seniorenzentrum an der Schopenhauerstraße zu errichten. Das war vor der Diskussion um die Bebauung am Rathausplatz schon einmal vorgesehen. Nach wie vor sind nicht alle begeistert

Von Daniela Bode, Neubiberg

Wo soll das geplante Seniorenzentrum errichtet werden? Diese Frage wird den Neubiberger Gemeinderat bald wieder intensiver beschäftigen. Die CSU hat den Antrag gestellt, es auf dem gemeindlichen Grundstück an der Schopenhauerstraße anzusiedeln. Er soll nach dem einstimmigen Beschluss der Gemeinderäte in einer der nächsten Sitzungen inhaltlich behandelt werden.

Elisabeth Stettmeier, Gemeinderätin von Neubibergs Freien Wählern und Mitglied des Seniorenbeirats, nutzte die Diskussion am Montagabend, ihrem Ärger Luft zu machen. Sie betonte in Richtung CSU, Grüne und Studentenvereinigung USU, die Schopenhauerstraße sei nur ein möglicher Standort. Sie spreche viel mit Senioren, einigen gefiele auch eine Erweiterung des bestehenden Hauses an der Hauptstraße oder ein Neubau an der Stelle. So hatte es auch Seniorenzentrumsbeirätin Barbara Tewich in der Sitzung vorgeschlagen. "Die erstklassige, optimale Lösung war jedoch die Variante am Rathausplatz", mahnte Stettmeier. Es hätten sich viele Synergieeffekte ergeben. Aber diese großartige Möglichkeit habe der Gemeinderat abgelehnt. Das Gremium hat jüngst beschlossen, das Bebauungsplanverfahren am Rathausplatz fortzuführen, aber ohne Seniorenzentrum. Im Lauf der langen Diskussionen war der Neubau des Medizinischen Versorgungszentrums und schließlich auch eines Seniorenzentrums vor allem an der Kritik von CSU, Grünen und USU gescheitert. "Wichtig ist für mich, dass die Senioren endlich ein zeitgemäßes barrierefreies Seniorenzentrum bekommen - deshalb stimme ich dem Antrag zu", sagte Stettmeier.

Das ließ Thomas Pardeller (CSU) nicht so stehen. Er freue sich, dass es auch andere Vorschläge gebe, die CSU befürworte dennoch die Schopenhauerstraße. Er verwies darauf, dass auch die Freien Wähler in ihrem Wahlprogramm die Schopenhauerstraße als Standort genannt hatten. Stettmeier konterte, dass bereits 2014 die Idee aufgekommen sei, das Seniorenzentrum am Rathausplatz zu bauen. Es habe sogar einen einstimmigen Gemeinderatsbeschluss gegeben, es dort zu planen. Der SZ sagte sie zudem, dass die Argumente, die gegen ein Seniorenzentrum am Rathausplatz vorgebracht worden seien, auch für die Schopenhauerstraße gälten: zu dichte Bebauung, und ein zu hohes Verkehrsaufkommen etwa.

Auch die anderen Gemeinderäte stimmten für die Behandlung des Antrags. Volker Buck (SPD) befürwortete es, dass so das Für und Wider genau abgewogen werde. Ute Hirschfeld (Grüne) begrüßte die Option an der Hauptstraße und bat die Verwaltung, darzustellen, welche Variante kostengünstiger sei. Bürgermeister Günter Heyland von den Freien Wählern derweil zweifelte an der Notwendigkeit des Antrags: "Wir hätten das Thema zu gegebener Zeit ohnehin wieder aufgegriffen", sagte er. Denn das Bebauungsplanverfahren, von dem auch das Grundstück an der Schopenhauerstraße betroffen sei, laufe sowieso.

© SZ vom 23.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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