Die Fantastischen Vier in München:Hip-Hop-Picknick mit Fanta

Landet hier gerade ein Ufo? In der Olympiahalle zeigen "Die Fantastischen Vier", dass sie auch nach 20 Jahren nichts verlernt haben.

Beate Wild

Landet hier gerade ein Ufo? Oder was ist das grüne, runde Leuchtobjekt da in der Mitte der Olympiahalle? Es ertönt eine Art Marschmusik, "Wir Gladiatoren" vom neuen Album, und wie antike Manegenkämpfer ziehen "Die Fantastischen Vier" in die Olympiahalle ein. Für gigantische Inszenierungen waren die vier Stuttgarter schon immer zu haben, jetzt machen sie sogar in "3D" - so nennen sie ihre aktuelle Show, bei der die Bühne rund ist und mitten im Raum steht.

Jubilaeumskonzert: Die Fantstischen Vier

Die Fantas in Aktion: Michi Beck (links) und Thomas D. luden mit ihren Bandkollegen zum Hip-Hop-Picknick in die Olympiahalle.

(Foto: ddp)

Man kann nicht anders, man ist beeindruckt. Von der ganzen Lichtshow, von der größenwahnsinnigen Darbietung, aber auch vom Sound. Auch nach mehr als 20 Jahren im deutschen Hip-Hop-Geschäft sind die "Fantas" immer noch ganz vorne dabei. Verlernt haben sie nichts, eher dazugelernt.

Die Vier geben gleich Vollgas. "Gebt uns ruhig die Schuld", der Hit aus ihrem aktuellen Album "Für Dich immer noch Fanta Sie", sorgt sofort für gute Stimmung. Die Jungs hüpfen und springen über die Bühne, dass man fast vergisst, dass sie jetzt doch schon alle über 40 sind. Die Fans gehen mit. Sie kennen alle Texte.

Im Grunde machen Thomas D, Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon Hip-Hop für Leute, die keinen Hip-Hop mögen. Es sind Spaß-Raps, die die "Fantas" groß gemacht haben. Witzig und wortgewandt schmettern sie ihre kleinen Lebensweisheiten hinaus in die Welt. Um die Vier zu lieben, braucht es nicht viel - und das wissen sie auch.

Sämtliche Hits hört man an diesem Abend, von "MfG" über "Was geht" bis "Sie ist weg". Dann kommt Michi Beck mit seinem Gassenhauer "Picknicker". Er beginnt den Song mit einem Lou-Reed-Cover. "Can I Picknick?", fragt er ins Publikum. Die Menge grölt: "Yes, you can."

Auch die anderen "Fantas" haben dann noch ihre Solo-Einlagen. Smudo wird vom Münchner Publikum mit "Le Smou" gefeiert, Thomas D hat seinen großen Auftritt mit dem "Krieger".

Ihre Songs peppen die Stuttgarter bei ihren Live-Auftritten gerne mit Cover-Versionen anderer Pop-Größen auf. So ertönen zwischendurch Hits von Jay Z, Prodigy oder Salt'n'Pepa - ein kruder Mix, aber durchaus unterhaltsam. Beim Konzert in der Münchner Olympiahalle sieht man keine kreischenden Teenies, sondern grundehrliche Fanta-4-Anhänger, die wahrscheinlich alle Alben der Jungs zu Hause im Schrank haben und die Band schon mehrmals live gesehen haben.

Und dann schwärmt Smudo noch von den guten alten Zeiten und erzählt, dass ihr erstes München-Konzert 1991 im Backstage stattfand. Ja, die Fan-Gemeinde ist "Troy" - wahrscheinlich auch noch in 20 Jahren.

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