Das neue Harry Klein:Tanzen auf Federn
Das Harry Klein ist umgezogen. Ein neuer Raum, schalldichte Wände und ein altes Konzept. Ein Besuch in der Sonnenstraße 8.
Petra Markovic
Noch vor wenigen Wochen war das Harry Klein in den Optimolwerken ansässig, zog dann auf die neue Partymeile in der Sonnenstraße Nummer 8. Auch nach seinem Umzug ins Zentrum lädt das Harry Klein weiterhin hochkarätige Elektro-DJs ein.
Die Liebe zum Detail zieht sich in der neuen Location durch die gesamte Ausstattung: Von Sabbermündern und nicht-jugendfreien "Uhren" auf der Damentoilette, bis hin zu Puppenköpfen hinter der Bar - es gibt viele Hingucker.
Betreiber David Süß hat viel Geld in den Umbau des Gebäudes investiert und ein Raum-im-Raum-Konzept entwickelt. Probleme mit den Anwohnern will er auf jeden Fall vermeiden. Die Location ist eigentlich ein Betonwürfel, der auf speziellen Federn steht.
Das Barpersonal ist freundlich und bleibt auch in geschäftigen Zeiten ruhig. Und meistens springt bei der Bestellung auch noch ein Lächeln raus.
Die Treppe führt auf die Galerie. Im oberen Stockwerk sind noch zwei weitere Bars und der "Nichtraucherraum". Er war eigentlich als Raucherbereich geplant, doch nach dem Volksentscheid bleibt er eben qualmfrei.
Im Harry Klein sollen die besten DJs der Elektronikszene auflegen. Von hier oben aus kann man ihnen bei der Arbeit zusehen. Wie im alten Harry Klein in den Optimolwerken gibt es Videokunst zu bestaunen.
Etwa 300 Menschen passen in den Club und tanzen zu basslastigen Melodien. Die Mehrzahl der Besucher ist im Durchschnitt Mitte zwanzig und männlich.
Mit Blitz fotografiert verliert die Szenerie an Romantik. Dabei wird viel geflirtet. Wer sich hier jemanden ausgespäht hat, nimmt ihn oder sie am besten mit in den "Nichtraucherraum".
Hier kann man sich in Ruhe unterhalten und seinen Aufriss näher kennen lernen - und das von fast allen Seiten, einige Wände sind verspiegelt. Eigentlich sollte es ein "Raucherraum" werden. Nach dem totalen Rauchverbot...
...müssen Raucher nun in der Passage vor dem Club rauchen. Und so werden Gäste, die zu späterer Stunde eintreffen, von einer dicken Rauchwolke begrüßt.