CSU:Anschlussverwendung im Vorstand

Lesezeit: 2 min

Nicola Gehringer - Landesgeschäftsführerin der Jungen Union (JU). (Foto: privat)

Die Landesgeschäftsführerin der Jungen Union, Nicola Gehringer, rückt in das erweiterte Führungsgremium der Christsozialen im Landkreis auf. Sie will sich vor allem für eine Stärkung des Ehrenamtes einsetzen.

Von Stefan Galler, Neubiberg

Jugendliche begehren ja gerne mal gegen ihre konservativen Eltern auf, das war schon immer so. Und Schüler, die der Fridays-for-Future-Bewegung anhängen, werden eher im linken politischen Spektrum verortet. Doch auch in der CSU hat man den Blick längst auf die Zukunft gerichtet, um dem Parteinachwuchs zu sichern - etwa 20 000 Mitglieder zählt die Junge Union (JU) in Bayern. Nicola Gehringer, 31, kümmert sich hauptamtlich um das, was in den nächsten Jahren und Jahrzehnten aus der CSU wird, sie ist seit viereinhalb Jahren Landesgeschäftsführerin der JU. An diesem Montag soll sie bei der Kreisdelegiertenversammlung der CSU in Sauerlach in den Vorstand aufrücken.

Die Neubibergerin trägt aber schon jetzt nicht nur in der Verwaltung politische Verantwortung, sondern ist auch aktiv, und zwar seit mittlerweile ziemlich genau acht Jahren als Gemeinderätin in ihrer Heimatgemeinde und als Kreisrätin. Von 2014 bis Mai 2021 war sie zudem Kreisvorsitzende der JU München Land, ehe sie dieses Amt an den zehn Jahre jüngeren Jan Kämmerer aus Unterschleißheim übergab, aus Altersgründen sozusagen: "In die JU kann man ab 14 Jahren eintreten, ich habe dann natürlich mit Anfang 30 nicht mehr die Interessen der ganz Jungen geteilt", sagt Gehringer.

Sie freue sich sehr darauf, "mein Engagement auszubauen", sagt sie und bezeichnet ihre bevorstehende Berufung in den Vorstand als "weiteren Schritt", wobei sie etwaige Ambitionen auf eine Karriere als Berufspolitikerin sogleich dementiert: "Darüber muss ich mir ja gar keine Gedanken machen, weil alle Ämter und Posten im Landkreis mit recht jungen CSU-Politikern besetzt sind, die bestimmt nicht in den nächsten 15 Jahren aufhören werden. Da wird so schnell nichts frei", sagt sie und lacht.

Der Vorstand bleibt weitgehend unverändert, für Betina Mäusel rückt Karin Hobmeier nach

Der Bundestagsabgeordnete Florian Hahn gilt als einer der großen Förderer Gehringers, er hat etwa ihre Berufung in den künftig auf fünf Stellvertreter erweiterten Kreisvorstand forciert. Die Satzung sieht vor, dass jemand diesen Posten bekleiden muss, der unter 35 Jahre als ist. Auch gilt für die Führungsriege, dass mindestens 40 Prozent des Gremiums Frauen sein müssen. "Es freut mich sehr, dass man sozusagen eine Anschlussverwendung nach der JU für mich gefunden hat", sagt sie.

Der Vorstand soll auch nach der Delegiertenversammlung vom Putzbrunner Hahn angeführt werden, von seinen bisherigen Stellvertretern bleiben Marianne Hellhuber (Neuried), Maximilian Böltl (Kirchheim) und Stefan Kern (Brunnthal) im Amt, lediglich die Unterföhringerin Betina Mäusel hört auf, sie wird von Karin Hobmeier aus Ismaning ersetzt .

Nicola Gehringer will sich in den nächsten Jahren unter anderem dafür einsetzen, dass das Ehrenamt im Landkreis wieder gestärkt wird, nachdem Corona hier viele Strukturen ausgedünnt habe, wie sie sagt: "Wir müssen die Menschen wieder zusammenbringen und Anreize schaffen, damit sie sich engagieren."

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: