Coronavirus:SPD fordert mehr Frauenwohnplätze

Wegen Quarantäne oder häuslicher Gewalt soll Kreis Zimmer anmieten

Die SPD-Fraktion im Kreistag fordert die Bereitstellung zusätzlicher Frauenwohnplätze. In einem Antrag an die Kreisgremien weisen Bela Bach und Ingrid Lenz-Aktaş auf einen erhöhten Bedarf in der Corona-Krise hin. Zum einen gehe es um Plätze, durch die bei einer Infektion mit dem Virus die Umsetzung einer geeigneten isolierten Quarantäne möglich wäre; zu diesem Zweck solle der Landkreis Hotelzimmer beziehungsweise andere geeignete Räumlichkeiten in ausreichender Anzahl anmieten. Zudem müsse mit Fortdauer der Ausgangsbeschränkungen mit einem Anstieg der Gewalt gegen Frauen gerechnet werden. Frauenverbände hätten bereits vor Wochen davor gewarnt. Demnach soll die Gewalt mit der Fortdauer der Beschränkungen und Isolation zunehmen beziehungsweise ausbrechen. "Hilfesuchende Frauen werden erschwerte Bedingungen vorfinden, häuslicher Gewalt zu entfliehen", schreiben die SPD-Politikerinnen in ihrer Begründung.

Aktuell gebe es zwar noch keinen Engpass im Landkreis. So nehme das Frauenhaus noch Frauen auf. Mit dem Corona-Virus Infizierte oder Verdachtsfälle würden aber nicht aufgenommen, mussten bisher allerdings auch noch nicht abgewiesen werden. Im Frauenhaus ist derzeit noch ein Zimmer frei, sodass neu erkrankende Bewohnerinnen bei Bedarf isoliert werden können. Dies werde sich ändern, sobald der Platz vergeben ist, so die SPD.

© SZ vom 02.04.2020 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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