Demo in Haar:Protest gegen Maskenpflicht

Demo in Haar: Vor dem Rathaus in Haar protestieren am Mittwochnachmittag etwa 40 Gegner der Maskenpflicht an Schulen.

Vor dem Rathaus in Haar protestieren am Mittwochnachmittag etwa 40 Gegner der Maskenpflicht an Schulen.

(Foto: Claus Schunk)

Vor dem Rathaus in Haar ziehen etwa 40 Menschen auf, die Schulkinder von Corona-Maßnahmen befreien wollen.

Von Martin Mühlfenzl, Haar

Bunte Luftballons wehen sachte im Wind. Auf dem Vorplatz des Haarer Rathauses, auf den an diesem Mittwochnachmittag nach Polizeiangaben etwa 40 Menschen gekommen sind, tollen einige Kinder umher und lachen - ohne Masken im Gesicht. Genau das wünschen sich die Mütter, Väter und Großeltern, die hier zusammengekommen sind, für ihre Kinder und Enkel in der Schule während des Unterrichts. "Sofortiges Ende der Maskenpflicht für Kinder" steht auf einem Schild.

Christian Rösch gehört zu einer Gruppe von Eltern, die ein Ende der Maskenpflicht für Grundschulkinder fordern, wie es bereits in der Landeshauptstadt sowie in den Landkreisen Ebersberg und Erding der Fall ist. "Die beiden sind meine Motivation", sagt Rösch und zeigt auf seinen Sohn und seine Tochter, die beide die Haarer Grundschule an der St. Konradstraße besuchen. Diese Regelung für Kinder sei unverhältnismäßig. Auch berichteten ihm seine Kinder, dass sie während des Unterrichts schlechter Luft bekämen. Es ergebe ja auch keinen Sinn, dass die Maßnahme in Haar gelte, im direkt benachbarten Trudering aber nicht. "Das ist ein sehr emotionales Thema", sagt Rösch. Die Demo aber solle friedlich bleiben.

Das ist sie auch. Die Demonstranten halten vor den Augen einer Polizeibeamtin den Abstand ein, Masken tragen sie nicht. Deren Nutzen zieht die Hohenbrunner Ärztin Katharina Steinmann in Zweifel, die eine Schwerpunktpraxis für integrative Medizin und ganzheitliche Hormontherapie betreibt. An ihrem Oberteil hängt ein Button, "umarmbar" steht darauf. Hersteller würden ja darauf hinweisen, dass die Alltagsmasken keinen "verlässlichen Schutz" böten, sagt sie. Und alle "Superspreader-Theorien" hätten sich in Luft aufgelöst. Bernd Breuer, der von sich selbst sagt, er gehöre "wohl zu den Covidioten", findet: "Kindern zu sagen, dass Oma und Opa sterben, weil du keine Maske trägst, ist ein Verbrechen." Am Montag hat es eine Videoschalte der Eltern mit Landrat Christoph Göbel, Bürgermeister Andreas Bukowski und der Grundschulleitung gegeben. Göbel machte dabei klar, an der Maskenpflicht vorerst festhalten, aber über die Ferien Alternativen ausloten zu wollen: Luftreinigungsgeräte etwa. Das Gespräch sei "angenehm" gewesen, sagt Rösch. Laut Bukowski war es "konstruktiv". Er selbst arbeitet in Quarantäne, er hatte Kontakt zu einem Infizierten. Mittlerweile ist er negativ getestet worden.

Zur SZ-Startseite

Corona
:Landrat verteidigt Maskenpflicht für Schüler

Die seit Freitag geltende Maskenpflicht im Unterricht auch für Grundschüler stößt bei vielen Eltern auf Unverständnis. Landrat Göbel sieht sich deshalb zu einem dringenden Appell genötigt.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: