Coronavirus im Landkreis München:Verwaltung in Quarantäne

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Rathaus Straßlach-Dingharting stellt auf Notbetrieb um

Nun hat es auch das Rathaus in Straßlach-Dingharting erwischt. Nahezu alle Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Bauhofs müssen in Quarantäne, weil sie vergangene Woche Kontakt zu Personen hatten, die am Wochenende positiv auf Corona getestet worden sind. Wie Bürgermeister Hans Sienerth (parteifrei) am Montag mitteilte, sind nur er selbst sowie drei Mitarbeiterinnen und der Gemeinderat nicht betroffen. Das Rathaus muss daher voraussichtlich bis zum 2. April auf Notbetrieb umstellen. Betreuungseinrichtungen seien nicht davon betroffen.

Dabei hatte die Gemeinde doch vorsichtshalber bereits seit November auf ein Wechselschichtmodell gesetzt. Die gesamte Belegschaft im Rathaus ist seither in zwei Teams eingeteilt, die abwechselnd von zu Hause aus oder in den Amtsstuben arbeiten. So trifft die Krise laut Sienerth die Verwaltung nicht unvorbereitet. Alle Mitarbeiter seien mit Laptops ausgestattet und in die Handhabung von Videokonferenzen eingewiesen. Und alle, die als nichtinfizierte Kontaktpersonen in Quarantäne bleiben müssen, arbeiten von daheim aus ganz normal weiter. Da nun aber gleichzeitig beide Gruppen ihre Leute in Quarantäne schicken müssen, muss Bürgermeister Sienerth bis Ostern mit den verbliebenen eine Präsenz-Notbesetzung organisieren und schauen, dass die Tagespost eingescannt und den Mitarbeitern zugemailt wird. Sofern Mitarbeiter Ordner oder Schriftverkehr aus dem Rathaus benötigen, werden ihnen diese Unterlagen nach Hause gebracht und wieder abgeholt.

Am Montag blieb das Rathaus allerdings komplett geschlossen, auch an diesem Dienstag ist zu, um das Gebäude gründlich zu desinfizieren. Von Mittwoch bis zum 2. April werden dann im Einwohnermeldeamt nur noch Termine für dringende und unaufschiebbare Angelegenheiten vergeben, die bei späterer Erledigung zu persönlichen oder finanziellen Schäden führen könnten. Zudem werden während der Notbetriebszeit lediglich Sterbefälle und Vaterschaftsanerkennungen beurkundet. Kirchenaustritte, Eheschließungen, Geburtsbeurkundungen, Namensänderungen und dergleichen sind zurückzustellen.

Die geplanten Bauausschuss- und Gemeinderatssitzungen am 24. März werden abgesagt und auf den 7. April verschoben. Für den Winterdienst des Bauhofs springt ein Partner-Unternehmen ein.

© SZ vom 23.03.2021 / hilb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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