Süddeutsche Zeitung

Coronavirus im Landkreis München:Kein Unterricht, keine Zuschauer

Neuinfektionen mit Covid-19 haben immer mehr Auswirkungen

Mindestens 16 Schulen im Landkreis München melden inzwischen Schüler und Lehrkräfte, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben (Stand: Donnerstag, 16 Uhr). Zudem gibt es zehn Kitas, die betroffen sind. Wegen stark steigender Corona-Zahlen in Unterhaching und den umliegenden Gemeinden hat die Spielvereinigung (SpVgg) Unterhaching am Donnerstag außerdem auf Empfehlung des Landratsamts entschieden, dass ihr erstes Heimspiel in dieser Saison, das an diesem Freitag gegen den VfB Lübeck angepfiffen wird, nun doch nicht wie geplant mit Zuschauern stattfinden wird. "Wenn die aktuelle Situation ein Spiel mit Zuschauern nicht zulässt, dann akzeptieren wir das natürlich", sagte SpVgg-Präsident Manfred Schwabl. Stillstand herrscht auch bei den Ringern des SC Isaria Unterföhring. Wegen zwei positiver Corona-Tests ist der Trainingsbetrieb "bis auf Weiteres" komplett eingestellt. Die positiv getesteten Sportler haben laut Isaria-Vorstand Georg Daimer keine Symptome und können nicht nachvollziehen, wo sie sich angesteckt haben.

Nach einer kurzen Phase, in der sich das Infektionsgeschehen im Landkreis auf niedrigem Niveau bewegt hat, meldete das Landratsamt am Donnerstag wieder einen starken Anstieg dokumentierter Ansteckungen: Von Mittwoch auf Donnerstag (Stand: 15.30 Uhr) sind 23 bestätige Neuinfektionen hinzugekommen, am Mittwoch waren es nur elf, an den beiden Tagen davor lediglich je sieben neue Fälle. Auch die Sieben-Tage-Inzidenz steigt wieder, Stand Donnerstagnachmittag liegt der Wert bei 22,64 (Mittwoch: 21,2). Aktuell sind im Landkreis 152 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, elf mehr als am Mittwoch. Aus Taufkirchen werden mit vier Fällen die meisten Neuansteckungen gemeldet, drei neue Fälle gibt es in Gräfelfing, Ottobrunn und Planegg, zwei sind es in Oberhaching und Ismaning und je ein nachgewiesener Fall in Aschheim, Garching, Haar, Hohenbrunn, Kirchheim und Putzbrunn. Die mit Abstand meisten Neuerkrankungen gibt es unter den 35- bis 59-Jährigen, hier sind zwölf Menschen betroffen, sechs Neuansteckungen sind es bei den 15- bis 34-Jährigen, vier bei den Fünf-bis 14-Jährigen und ein Fall taucht in der Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen auf. Seit 4. Februar haben sich nachweislich 2017 Menschen infiziert, 1769 gelten als statistisch genesen, die Zahl der Todesfälle liegt unverändert bei 96.

An folgenden Schulen müssen einzelne Klassen vorerst in Quarantäne: Martin-Kneidl-Grundschule Grünwald, Grundschule am Wald Taufkirchen, Grundschule Riemerling/Hohenbrunn, Grundschule Lochham/Gräfelfing, Josef-Breher-Mittelschule Pullach, St.-Emmeram-Realschule Aschheim, Walter-Klingenbeck-Realschule Taufkirchen, Realschule Neubiberg, Werner-Heisenberg-Gymnasium Garching, Gymnasium Neubiberg, Ernst-Mach-Gymnasium Haar, Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching, Staatliche Fachoberschule Haar, Berufliche Oberschule Unterschleißheim sowie Clemens-Maria-Hofbauer-Schule Putzbrunn. In Garching, Neuried, Putzbrunn, Taufkirchen und Unterhaching ist jeweils eine Kita geschlossen, in Ottobrunn sind es zwei und in Grünwald nach wie vor drei.

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SZ vom 25.09.2020 / müh, sab, stga
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