Coronakrise:Finanzhilfe für Seebäder

Landkreis erlässt Wirten bis Jahresende die Pacht

Die Gastronomen in den Erholungsgebieten des Landkreises München werden finanziell entlastet. Der Kreistagsausschuss für Finanzen und Liegenschaften hat am Montag beschlossen, den Brauereien die Pacht am Feringasee, Heimstettener See, Unterschleißheimer See und Unterföhringer See für das gesamte Jahr 2020 zu erlassen. Voraussetzung für den Verzicht des Landkreises auf Einnahmen in Höhe von etwa 38 000 Euro ist allerdings, dass die Brauereien von den Wirten ebenfalls keine Pacht kassieren.

Mit dieser Entscheidung reagiert der Kreis auf ein Anliegen des Hotel- und Gaststättenverbands. Deren Kreisvorstand München und München-Umland hat sich in einem Brief an Landrat Christoph Göbel (CSU) gewandt, in dem er wegen der Corona-Krise und deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsleben Alarm schlägt und einen Forderungskatalog aufstellt. Nach einer Videokonferenz im April mit Göbel und Vertretern des Verbands kam auch der Erlass beziehungsweise die Stundung der Pacht zur Sprache. Göbel entschied, die Zahlungen zunächst für die Monate März bis Mai zu erlassen.

Da die Gastronomie die Auswirkungen der Corona-Krise auch nach den stufenweisen Lockerungen immer noch spürt, entschied der Ausschuss einstimmig, den Pachterlass fortzuführen. Zur Debatte stand auch eine Verlängerung des Aufschubs nur bis August. Der stellvertretende Landrat Ernst Weidenbusch (CSU), der Göbel in der Sitzung vertrat, gab allerdings zu bedenken, dass die Wirte im Sommer das Geld für die Pacht des gesamten Jahres verdienen. "Wir sollten keinen Anreiz schaffen, dass Pächter Aktionen starten, die viele Leute anlocken", sagte er. 38 000 Euro rechtfertigten nicht zu riskieren, dass jemand Party mache, so Weidenbusch. Otto Bußjäger (Freie Wähler) betonte, mit eine Pachterlass kämen die Wirte wenigstens halbwegs über die Runden.

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