Im Sterben ist Anneliese Figue schon erfahren. Auf der Theaterbühne ist sie schon mehrere Tode gestorben. Einmal etwa als Dienstmädchen im Kabarett "Greife wacker nach der Sünde", da baumelte sie mit heraushängender Zunge am Galgen. Der Bühnentod ist freilich nur ein Spektakel, nachdem der Vorhang gefallen ist, stehen die Gemeuchelten wieder auf. Wie sehr wünschte sich die Theaterfrau, nur eine Rolle zu spielen und gleich zum Abschminken gehen zu können, als sie in der Gautinger Asklepios-Lungenfachklinik wieder das Bewusstsein erlangte - an allerlei Schläuchen hängend. Aber nunmehr spielt die Tragödie im echten Leben und dieses Mal führt der Herrgott Regie. "Muss ich jetzt sterben?", fragte die 78-Jährige ihren Arzt auf der Intensivstation.
Covid-19-Patientin:"Ich habe Corona total unterschätzt"
Anneliese Figue war die erste Corona-Patientin in ihrer Gemeinde bei München. Noch Monate später kämpft sie mit den Folgen. Und berichtet schonungslos über den Verlauf ihrer Erkrankung.
Von Michael Morosow, Aying
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