Die Pandemie hat den Kulturbetrieb in Unterföhring vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Nachdem seit Beginn der Corona-Krise alle kulturellen Veranstaltungen im Bürgerhaus entfallen mussten, habe man große Anstrengungen unternommen, diese ins nächste Jahr zu verschieben. Das geht aus einem Bericht hervor, der in der jüngsten Sitzung des Jugend- und Kulturausschusses präsentiert wurde. Eine Übersicht der bis dato verschobenen Veranstaltungen wird ständig aktualisiert im Gemeindeblatt und auf der Homepage des Bürgerhauses veröffentlicht.
Dank der guten Zusammenarbeit mit Künstlern und Agenturen sei es überwiegend gelungen, bereits geschlossene Verträge kostenneutral auf 2021 und die Folgejahre zu verlegen. Aus großen Ensembles versuche man gemeinsam, jeweils Corona-kompatible Formationen umzugestalten und dem Unterföhringer Publikum zu präsentieren, heißt es in der Corona-Bilanz des Unterföhringer Kulturamtes. Was die Abonnenten betrifft, habe die Verwaltung beschlossen, die jeweiligen Abos für eine Saison ruhen zu lassen und diese erst wieder im Frühjahr 2021 aufzunehmen. Für neu geplante Veranstaltungen wird ausnahmslos der Einzelkartenvorverkauf eingerichtet. Alle Abonnenten seien über dieses Vorgehen informiert worden, sie hätten dies positiv aufgenommen und einige bereits gekaufte Karten seien sogar gespendet worden.
Den Druck des bereits fertiggestellten Programmheftes für die Herbst-/Winter-Saison 2020/21 konnte das Kulturamt stoppen, von einer Verteilung des Programmes sah man vorerst ab. Die Liste der Veranstaltungen der kommenden Saison sollen Anfang September in einer Printversion des Programmhefts verteilt und online gestellt werden.
Ein Förderantrag für Mittel der Bundesregierung aus dem Programm "Neustart" für coronabedingte Maßnahmen sei in Abstimmung mit der Finanzabteilung in Bearbeitung. Das Kulturamt hat die terminfreie Zeit für eine Ertüchtigung der Spielstätten genutzt. So habe es zum Beispiel Wartungen der Bühnenzüge, des Hubpodiums und des Orchestergrabens gegeben, eine Verfugung und Reinigung der Granitböden im Foyer seien möglich gewesen und auch die Einrichtung eines Hotspots habe man vorgezogen und realisiert.
Durch die Schließung des Bürgerhauses während des Lockdowns kam es zu beträchtlichen Einnahmeausfällen, wie es im Bericht heißt. Wiederkehrende Veranstaltungen von Stammkunden und von Unterföhringer Vereinen konnten jedoch bereits wieder für das Jahr 2021 disponiert werden. Im Herbst 2020 belegen vor allem örtliche Theatergruppen die Räumlichkeiten im Bürgerhaus, es folgen Jahresabschlussessen, Empfänge und von Dezember an diverse Weihnachtsveranstaltungen. Externe Einmietungen wie Hochzeiten oder Schulungen fänden in diesem Herbst und Winter nur spärlich statt.
Momentan werde der große Saal des Bürgerhauses für Jahreshaupt- oder Mitgliederversammlungen verstärkt nachgefragt. Der kleine Saal ist zum jetzigen Zeitpunkt kaum gebucht, da dort nur geringe Besucherzahlen möglich sind. Die Kegelbahn im Untergeschoss des Bürgerhauses bleibt geschlossen. Der Zugang sei nicht über die Gastronomie erschlossen, die die Vermietung vornimmt, sondern erfolgt über den öffentlichen Raum des Bürgerhauses und ist nicht zusätzlich überwacht. Folglich ist die Öffnung der Kegelbahn erst möglich, wenn auch das Bürgerhaus wieder aufmacht. Der geplante Silvesterball ist abgesagt worden.
Eine schrittweise Wiedereröffnung hat die Gemeindebibliothek hinter sich. Mitte April installierte die Bücherei im Unterföhringer Gemeindegebiet einen Lieferservice, nach Aufhebung der Ausgangsbeschränkung konnten sich die Nutzer ihre zuvor bestellten Medien nach Terminabsprache direkt an der Bibliothekstür abholen. Seit dem 19. Mai ist die Gemeindebibliothek nun wieder geöffnet - allerdings wegen der vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln mit reduzierten Öffnungszeiten und Einbahnstraßenregelung für die Besucher.