Contra:In der Au schlägt das Herz

kommentar

Das Landratsamt ist am Mariahilfplatz gut aufgehoben - aus historischen und praktischen Gründen

Von Martin Mühlfenzl

Der Landkreis München habe kein Herz, heißt es oft. Keine echte Mitte, mit der sich Unterschleißheimer, Ayinger und Ottobrunner gleichermaßen identifizieren könnten. So ein Blödsinn! Das Herz des bevölkerungsreichsten Landkreises des Freistaats schlägt mitten in München. In der Au. Am Mariahilfplatz. Und das sollte auch so bleiben.

Hier, im ehemaligen Paulanerkloster, war einst das Landgericht, das für das Münchner Umland und seine Menschen Recht sprach. Das Gebiet, für welches das Gericht zuständig war, entsprach in etwa den Grenzen des heutigen Landkreises München. Hier hat der Landkreis mithin seine Wurzeln. Sie zu entreißen wäre eine Schande für einen sehr heterogenen Landkreis, in dem der Grünwalder mit dem Unterföhringer so viel zu tun hat wie die Spielvereinigung Unterhaching mit dem FC Bayern. Das Landratsamt ist das verbindende Zentrum eines sehr vielschichtigen und verschiedenartigen Landkreises.

Für den Mariahilfplatz spricht - neben seiner geschichtlichen Bedeutung - aber noch etwas anderes: Er ist der fairste aller denkbaren Standorte. Der Ayinger braucht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 43 Minuten hierher, der Unterschleißheimer 44 Minuten. Stünde die Behörde dagegen in Unterschleißheim, wäre der Ayinger Eineinviertelstunden unterwegs.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: