Business Campus:Niedriger, lockerer, mit mehr Parkplätzen

Business Campus: So hätte es mal aussehen können: das Hochhaus im Unterschleißheimer Business Campus. Illustration: Wilk Design

So hätte es mal aussehen können: das Hochhaus im Unterschleißheimer Business Campus. Illustration: Wilk Design

Unterschleißheimer Stadträte reagieren auf Kritik an der Planung des neuen Wohngebiets

Von Klaus Bachhuber, Unterschleißheim

Für die Planung des neuen Unterschleißheimer Wohngebiets auf dem bisherigen Parkplatz beim Business Campus haben die Stadträte jetzt einige Anregungen aus der Bürgerbeteiligung festgeschrieben. So sollen Höhenentwicklung wie Parkraumangebot auf die umliegenden Wohnviertel stärker Rücksicht nehmen, das dominante Hochhaus wird auf 50 Meter Höhe limitiert, und die Wohnungen sollen teilweise knapper und damit kostengünstiger geschnitten werden.

Der Gewerbeentwickler des Business Campus hatte für die Nutzung des einstigen Parkplatzes am Ostende des Gewerbeparks ein futuristisches Wohnquartier vorgeschlagen, das eine Vielzahl fix installierter Gemeinschaftsangebote vom Auto- und Fahrradteilen über mietbare Arbeits- oder Gästezimmer bis zu Begegnungsräumen anbietet. Teil der Planung war eine frühzeitige Bürgerbeteiligung jenseits der formalen Vorgaben in der Plangenehmigung.

Aus diesem mehrstufigen Bürgerdialog seien nun "viele Einwände durchaus mit eingeflossen", sagte Bürgermeister Christoph Böck (SPD). In Teilen habe man dadurch auch "deutliche Verbesserungen erreicht", befand er. Bereits vom Bauherrn akzeptiert ist die Kritik an den 70 Metern, die das zentrale Hochhaus erreichen sollte, eine Kappung auf 50 Meter ist bereits zugesagt.

Massiv kritisiert wurde bei den Informationsterminen auch die Baudichte - allerdings von beiden Seiten. Während insbesondere Anlieger die entstehende Bebauung als viel zu üppig rügten, störten sich Verfechter günstigen Wohnraums daran, dass eben diese diversen Gemeinschaftsangebote ebenso wie Läden und Gastronomie zur unmittelbaren Nahversorgung so viel potenziellen Wohnraum kosteten.

Der Bauausschuss des Stadtrats hat den Planern nun aufgeben, speziell die Sorgen der Anwohner aufzugreifen. So soll die interne Höhenentwicklung so modifiziert werden, dass sie zu den Nachbarvierteln hin niedriger wird. Neue Gedanken müssen sich die Architekten auch über die Parksituation machen. Das Quartier ist komplett autofrei gedacht, alle Stellplätze sollen in einer zentralen Tiefgarage angesiedelt sein. Der Ausschuss hat nun gefordert, das Mobilitätskonzept müsse "sicherstellen, dass das Parken der zukünftigen Bewohner in den benachbarten Wohngebieten vermieden wird". Dazu müsse der Investor auch das nahe Parkhaus des Business Campus für das Wohngebiet freigeben. Läden oder Lokale müssten freie Stellplätze im Außenbereich entlang der Alfred-Nobel-Straße erhalten.

Die Wohnungen sollen in Teilen "effektiver" geschnitten werden, sodass sie kostengünstiger gestaltet werden können. Der Mix an Wohnungsgrößen soll jedoch nicht aufgegeben werden. Die Anregung aus der Bürgerbeteiligung, statt Gemeinschaftsflächen mehr Wohnraum zu schaffen, will der Ausschuss nur sehr behutsam weitergeben. "Gerade das macht den Entwurf doch so bestechend", sagte Theo Pregler (CSU). Thomas Breitenstein (SPD) regte an, die Gemeinschaftsräume durchaus zu belassen, aber so flexibel vorzusehen, dass sie nachträglich zu Wohnungen umgenutzt werden können, sollten sie in ursprünglicher Funktion nicht angenommen werden. Darauf verständigte sich der Ausschuss einstimmig. Vorgesehen werden soll in dem Quartier auch eine sechsgruppige Kindertagesstätte.

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