Wichtige Updates
CSU vor Grünen und SPD, AfD auf Platz vier
Hoffen auf schwarz-rote Mehrheit
Schwarzes Land
240 000 Menschen sind im Landkreis München zur Wahl aufgerufen
Sabine Wejsada
Die Ergebnisse aus den Kommunen
Die Wahllokale haben geschlossen, im Wahlkreis München-Land wird ausgezählt. Hier finden Sie alle Ergebnisse aus allen 29 Städten und Gemeinden, sobald diese einlaufen.
Wanja Ebelsheiser

München-Land wählt am eifrigsten
Der Landkreis München hat die engagierteste Wählerschaft in ganz Deutschland: Bei der Bundestagswahl 2025 erreichte der Wahlkreis München-Land mit 88,1 Prozent die höchste Wahlbeteiligung aller Wahlkreise. Diese Beteiligung übertrifft den bundesweiten Durchschnitt von 82,5 Prozent, was die höchste bundesweite Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten darstellt. Besonders hervorzuheben ist die Gemeinde Planegg, in der 92,9 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgaben. Auch die Nachbargemeinden Gräfelfing und Neuried verzeichneten mit jeweils 90,3 Prozent eine außergewöhnlich hohe Beteiligung. Baierbrunn, das bei der vorigen Bundestagswahl 2021 noch die höchste Wahlbeteiligung in ganz Deutschland hatte, kam diesmal auf 90,7 Prozent und wird somit den Pokal in Form einer großen goldfarbenen Wahlurne, welcher ihr von der Initiative "Demokratieverliebt" verliehen wurde, nun an eine neue Gemeinde abgeben müssen. Auch die Gemeinden Sauerlach mit 90,6 Prozent und Straßlach-Dingharting mit 90,9 Prozent verzeichneten eine außergewöhnlich hohe Beteiligung. Generell war die Wahlbeteiligung in Bayern bei der Bundestagswahl dieses Mal überdurchschnittlich hoch. Sie lag in Bayern insgesamt bei 84,5 Prozent und damit nicht nur 4,6 Punkte höher als 2021, sondern auch um zwei Punkte über dem Bundesdurchschnitt.
Martin Mühlfenzl
Ein Wahllokal arbeitet noch – die SZ wünscht eine gute Nacht
Das war’s – fast! Im Landkreis München sind 454 von 455 Wahllokale ausgezählt (Stand: 22.35 Uhr). Einzig die Wahlhelfer im Wahlbezirk in Pfarrheim Sankt Wilhelm in Oberschleißheim haben sich am Wahlabend etwas mehr Zeit gelassen. Wir verabschieden uns nach einem spannenden Wahlabend von Ihnen und wünschen eine gute Nacht.
In Unterhaching wurde trotz hoher Wahlbeteiligung rasch ausgezählt. . Schunk
Irmi Gnau
Baierbrunn muss Pokal wohl abgeben
Unterhaching läuft Baierbrunn bei der Wahlbeteiligung den ersten Rang ab. Rekordverdächtige 91,2 Prozent der Wahlberechtigten in der nach Einwohnerzahl zweitgrößten Kommune des Landkreises haben ihre Stimme abgegeben. In Baierbrunn waren es „nur“ 90,7 Prozent.
In diesem Beitrag ist ein Fehler: Die höchste Wahlbeteiligung im Landkreis München hat die Gemeinde Planegg mit 92,2 Prozent. Unterhaching kommt auf 87,3 Prozent.
In diesem Beitrag ist ein Fehler: Die höchste Wahlbeteiligung im Landkreis München hat die Gemeinde Planegg mit 92,2 Prozent. Unterhaching kommt auf 87,3 Prozent.
Laura Geigenberger

Hofreiter: Union muss stabile Regierung bilden
Um kurz nach 20 Uhr trifft Anton Hofreiter, Direktkandidat der Grünen, im Landratsamt ein. Er gratuliert zunächst der Union als „stärkste Partei und Fraktion“ und damit als Gewinnerin dieser Bundestagswahl. Das Bündnis aus CDU und CSU steht ihm zufolge nun in der Verantwortung, eine „stabile Regierung“ zu formen, um die „gigantischen Herausforderungen“ anzugehen, die sich etwa außenpolitisch durch das Agieren des US-Präsidenten Donald Trump und dem bröckelnden transatlantischen Bündnis ergeben. Ob er seine Partei als Koalitionspartner der Union in der neuen Regierung sieht, dazu will Hofreiter nicht spekulieren. „Ich bin prinzipiell der Meinung, dass demokratische Parteien immer gesprächs- und koalitionsfähig sein sollen, und dass wir vor allem eine Regierung brauchen, die große Herausforderungen angeht mit Blick auf das, was möglich, sinnvoll und notwendig ist.“ Es bleibe abzuwarten, welche „Optionen“ es am Ende wirklich gebe. In jedem Fall sei er aber zufrieden mit dem „extrem aktiven“ Wahlkampf des hiesigen Grünen-Kreisverbands, so Hofreiter. „Ich hätte mir gewünscht, dass wir etwas stärker abschneiden, aber wenn man sich überlegt, wo wir noch im Herbst letzten Jahres in Umfragen gestanden sind, ist es ein erträgliches Ergebnis.“
Grünen-Kandidat Anton Hofreiter wünscht sich, dass sich die neue Regierung unter Führung der Union den „gigantischen“ Herausforderungen dieser Zeit annimmt. Anna-Maria Salmen
Anna-Maria Salmen

Landrat Göbel: „Es ist wichtig, dass die Politik die richtigen Lehren zieht"
Landrat Christoph Göbel (CSU) zeigt sich wenig überrascht von den ersten Hochrechnungen. „Was wir im Ergebnis ablesen können, ist Folge einer jahrelang zerstrittenen Regierung.“ Dass rund 20 Prozent der Wähler für die AfD gestimmt haben, hat aus Göbels Sicht nichts mit der Einstellung der Menschen zu tun, „das ist Protest“. Man müsse ernst nehmen, dass das Vertrauen in die Politik gesunken sei, und daran arbeiten, es schnell zurückzugewinnen. „Es ist wichtig, dass die Bundespolitik die richtigen Lehren zieht.“ Der Landrat geht eigenen Worten zufolge davon aus, dass Union und SPD sich schnell zusammentun, um einen gemeinsamen Nenner zu finden. Gleichzeitig freut er sich darüber, dass die vorläufigen Ergebnisse im Landkreis „nicht so dramatisch“ seien.
Landrat Christoph Göbel (CSU) ist nicht überrascht von den ersten Ergebnissen. Laura Geigenberger
Lars Brunckhorst
CSU vor Grünen und SPD, AfD auf Platz vier
Nachdem 451 von 455 Wahlbezirken im Landkreis München ausgezählt sind, steht das Ergebnis so gut fest: Die CSU gewinnt hier klar mit fast 39 Prozent nach 32,6 vor dreieinhalb Jahren vor den Grünen, die mit 17 Prozent der Zweitstimmen erneut zweitstärkste Kraft werden (2021: 18,5 Prozent). Die SPD liegt mit 13 Prozent (17,2 Prozent) knapp vor der AfD, die sich allerdings von 5,3 auf fast zwölf Prozent mehr als verdoppelt. Die FDP stürzt von 14,4 Prozent ab auf 6,3 Prozent. Die Linken kommen erstmals über fünf Prozent, Freie Wähler und BSW bleiben mit zwei beziehungsweise zweieinhalb Prozent im Landkreis bedeutungslos. Das Direktmandat gewinnt erneut der CSU-Abgeordnete Florian Hahn, der mit rund 43 Prozent sein Ergebnis von 2021 (39,1 Prozent) klar übertrifft. Auf Platz zwei landet Anton Hofreiter mit fast 20 Prozent vor Korbinian Rüger von der SPD mit 13 Prozent und Gerold Otten von der AfD mit elf Prozent. Hofreiter und Otten ziehen über die Landeslisten ihrer Parteien wieder in den Bundestag ein.
Wanja Ebelsheiser

Personenkult bei den Grünen?
Wer will, kann sich im Foyer der Münchner Freiheitshalle mit einer überlebensgroßen Habeck-Figur ablichten lassen. Fraglich ist jedoch, ob angesichts des Wahlergebnisses der Grünen Erinnerungsfotos an diesem Tag so gefragt sind. Die Halle leert sich allmählich, viele Mitglieder haben genug gesehen. Auch Anton Hofreiter verlässt die Wahlparty.
Zum Erinnerungsfoto neben eine Robert-Habeck-Figur kann man sich bei den Grünen stellen. Catherina Hess
Sabine Wejsada
Aying ist Erster beim Auszählen
Die erste Kommune im Landkreis München, die ihr Ergebnis geliefert hat, ist Aying. Und dort fährt CSU-Kandidat Florian Hahn bei den Erststimmen mit 47,6 Prozent ein mehr als deutliches Ergebnis ein. SPD-Mann Korbinian Rüger liegt weit abgeschlagen mit 8,3 Prozent der angegebenen Stimmen auf Platz vier, Anton Hofreiter (Grüne) bekommt 15,0 Prozent – und AfD-Kandidat Gerold Otten kommt auf 15,6 Prozent und liegt damit auf Platz zwei in der kleinen Gemeinde. Die Wahlbeteiligung lag bei 90 Prozent.
Wanja Ebelsheiser

Hofreiter gratuliert der Union
Grünen-Direktkandidat Anton Hofreiter nimmt das voraussichtliche Wahlergebnis seiner Partei mit Fassung zur Kenntnis und gratuliert der Union, bei der er nun den Regierungsbildungsauftrag sieht. „Wir kamen von acht bis neun Prozent, als die Ampel-Regierung noch bestanden hat. Wir haben eine Aufholjagd hingelegt, aber wir hätten uns mehr gewünscht“, gibt er zu. Über mögliche Koalitionen will er vor dem finalen Wahlergebnis noch nicht spekulieren, sagt aber: „Demokratische Parteien sollten prinzipiell gesprächsfähig miteinander sein.“
Grünen-Kandidat Anton Hofreiter gratuliert der Union zum Wahlsieg. Wanja Ebelsheiser
Martin Mühlfenzl
Euphorische Linke
Katinka Burz ist in Feierlaune auf der Wahlparty der Linkspartei in München. Am Telefon gibt sich die Direktkandidatin ihrer Partei euphorisch: „Die Gemütslage ist super. Das sind für uns großartige Zahlen.“ Sie habe auf das „bestmögliche Ergebnis“ gehofft – und Die Linke habe es bekommen. „Wir haben alles gegeben. Die Mitgliederzahlen gehen nach oben – vor allem bei den jungen Leuten“, so die Kirchheimerin. Jetzt gelte es, mit „starker Stimme und starken Meinungen“ gute Oppositionsarbeit zu machen. Sie selbst, so Burz, hofft auch auf persönliche Stimmenzuwächse im Landkreis München.
Linken-Direktkandidatin Katinka Burz freut sich über das starke Abschneiden ihrer Partei. . Claus Schunk
Paul Hansen
AfD-Kandidat Otten äußert sich zu Ergebnis
AfD-Direktkandidat Gerold Otten lässt durchblicken, dass man auch bei der AfD mit einem besseren Ergebnis gerechnet hat: „Ich hätte mir eine Zwei davor gewünscht, aber der Abend ist ja noch lang.“ Er gehe von einem Verbleib seiner Partei in der Opposition aus. Zu einer möglichen Kenia-Koalition sagt Otten: „Das ist dann eine schwarze Ampel statt einer roten Ampel.“ Über deren Performance gibt Otten dann auch direkt eine Prognose ab: „Das wird eine der erfolglosesten Regierungen aller Zeiten. Das ist kein guter Tag für Deutschland.“ Vorrednerin Christina Specht, Vorsitzende des Kreisverbandes, versucht mit Fußballmetaphern, derweil Zweckoptimismus zu verbreiten: „Nach der Wahl ist vor der Wahl und als Nächstes kommt die Kommunalwahl.“
AfD-Kandidat Gerold Otten hätte ein besseres Ergebnis erwartet, sagt er. Foto: Sebastian Gabriel
Anna-Maria Salmen

Bußjäger gibt sich gefasst
Otto Bußjäger (Freie Wähler) bleibt ruhig, als die Prognose über den Bildschirm läuft. „Warten wir die Ergebnisse ab“, sagt er kurz darauf. Eine kleine Einschätzung wagt er dennoch: „So wie es ausschaut, gibt es einen Wechsel, und der tut dem Land gut.“ Dass sein eigener Listenplatz für den Einzug in den Bundestag nicht reicht, war ihm eigenen Worten zufolge bewusst. Den Wahltag hat er daher entspannt verbracht, wie er sagt. „Ich habe mich in den Dienst der Partei gestellt.“ Wichtiger als sein persönliches Ergebnis sei ihm ohnehin eine schnelle Regierungsbildung. „Wir brauchen Stabilität und Halt.“ Eine Koalition aus Union und SPD wäre Bußjägers bevorzugte Option. „Das wäre die schnellste Regierung.“
Otto Bußjäger (Freie Wähler) bei der Veröffentlichung der Prognose im Landratsamt. Anna-Maria Salmen
Martin Mühlfenzl
Erste Ergebnisse laufen im Landratsamt ein
Die ersten Ergebnisse aus den Städten und Gemeinden treffen im Landratsamt ein. Nach der Auszählung von wenigen Wahlbezirken wird klar: Florian Hahn (CSU) wird sein Direktmandat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verteidigen können. Die AfD legt auch im Landkreis München stark zu.
Erste Ergebnisse trudeln im Landratsamt ein. . Martin Mühlfenzl.
Laura Geigenberger

Ritt auf Messers Schneide
Als ein „Ritt auf Messers Schneide“ bezeichnet FDP-Direktkandidat Thomas Klaue die Bundestagswahl für seine Partei. Wie eng es um den Einzug der Liberalen in den Bundestag werden könnte, zeige sich bereits in der Diskrepanz zwischen den Hochrechnungen von ARD und ZDF um 18 Uhr: Dem Ersten zufolge würde die FDP mit 4,9 Prozent die Hürde von fünf Prozent knapp verpassen; laut dem Zweiten wäre diese jedoch erreicht. „Im Augenblick sind das ja nur Prognosen; ich gehe schon davon aus, dass wir knapp drüber sind, wenn die Briefwahl ausgezählt ist“, so Klaue, der selbst keine Chance auf ein Mandat im Bundestag hat. Dann könne er sich auch „sehr gut“ vorstellen, dass seine Partei Teil der neuen Regierung werde. „Es geht darum, dass unser Land eine Regierung bekommt, an der eine liberale Stimme beteiligt ist“, so Klaue. „Ich denke, diese ‚Deutschlandkoalition‘ unter der Führung der CDU zusammen mit SPD und FDP wäre besser für das Land.“
Trotz der ersten Hochrechnungs-Ergebnisse hoffnungsvoll, dass die FDP in den Bundestag einziehen wird: die Kreisvorsitzende der Liberalen in München-Land, Monika Bock, (l.) und Direktkandidat Thomas Klaue. Laura Geigenberger