Bürgerversammlung:Viele Baustellen

Oberschleißheims Bürgermeister hofft auf Lösungen für das Ortszentrum, die Umgehungsstraße und die gewünschte Straßenunterführung

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Die Vollendung der Ortsmitte und die Umsetzung des Bürgerentscheids zur Straßenunterführung, Ortsumgehungsstraße und Hallenbadneubau, drei Neubaugebiete, Studien für ein neues Gewerbegebiet und ein Verkehrskonzept - eine Vielzahl von offenen Baustellen und laufenden Projekten präsentierte Bürgermeister Christian Kuchlbauer (FW) bei der Bürgerversammlung am Mittwoch vor etwa 200 Besuchern im Bürgerzentrum.

"Sorgenkind" sei die Entwicklung des Marktplatzes als abschließender Bestandteil der neuen Ortsmitte. Kuchlbauer zeigte sich aber zuversichtlich, dass mit dem Übergang der Planung von Rewe auf dessen Discounter-Tochter Penny eine rasche Lösung leichter erreicht werden könne. Penny sei "sehr zielstrebig" und "ein wirklich guter Partner, der eine Lösung will", sagte der Bürgermeister. Sein Vertrauen in Penny sei jedenfalls "deutlich größer als in Rewe".

Zur Planung von Umgehungsstraße und Straßenunterführung konnte der Bürgermeister ganz frisch die Informationen referieren, die das Staatliche Bauamt am Abend zuvor im Gemeinderat dargelegt hatte. Demnach sei die Vorbereitung der Westumfahrung so weit gediehen, dass im Frühjahr vier konkrete Routenvarianten vorgestellt werden könnten und Ende 2021 ein Eingabeplan erwartet werde.

Die ausweichenden Aussagen zur Behörde bezüglich einer Straßenunterführung deutete Kuchlbauer dahingehend, "dass es nun endlich weiter geht und der Weg für alle Planungsvarianten frei ist". In mehreren Postings auf sozialen Medien hatte der Bürgermeister, der sich um eine Wiederwahl bemüht, bereits 2021/22 als Planungsbeginn und seinen Erfolg verkündet. Gesagt worden war lediglich, dass aus "Kapazitätsgründen" im Staatlichen Bauamt die Unterführungsplanung bis auf Weiteres noch nicht an der Reihe sei.

Landrat Christoph Göbel (CSU) sagte in seinem Beitrag auch, dass man sich auf dem Weg zu einer Entzerrung der Bahnschranke mit diesen Aussagen des Bauamtes "nicht zufrieden geben sollte". Bezüglich des Zeitfensters müsse man da "schon nachhaken", empfahl er.

Auch zum Hallenbad war der Sachstand brandaktuell; am Abend zuvor hatte der Gemeinderat einen Neubau beschlossen. Angesichts des dabei vorgestellten Gutachtens, das dem Bad desaströsen Zustand bescheinigte und im Gemeinderat Gedanken an eine vorsorgliche Schließung aufkommen ließen, versicherte der Bürgermeister: "Die Sicherheit ist absolut gegeben." Das Hallenbad-Team habe die Anlage zuletzt "mit einem tollen Angebot wirklich aufgewertet", sagte er, daher hoffe er, "dass das Bad noch ein paar Jahre läuft".

Seit wenigen Tagen ist der neue Hort an der Grundschule Parksiedlung in Betrieb. Der Neubau war plangemäß abgeschlossen worden. Nach einer Eingewöhnungsphase für die Kinder soll im Februar Eröffnung gefeiert werden. Parallel dazu wird weiter das Schulgebäude saniert und zukunftsfähig gemacht. "In die Schulen und Kinderbetreuung wird stetig investiert", versicherte der Bürgermeister, "das ist ja auch wichtig, das ist unsere Zukunft."

Bei den Bürgerfragen stand erneut die für die Anlieger miserable Situation am Gewerbegebiet Mittenheim im Fokus. Mit den planerischen Vorgaben, die der Gemeinderat mittlerweile zur Regelung insbesondere eines problematisch genutzten Grundstücks erlassen hatte, zeigten sich die Anwohner nicht zufrieden. Kuchlbauer zeigte sich überzeugt, dass die Änderungen zu einer Besserung führen würden. Auf der Fläche waren teilweise illegale Nutzungen vorgenommen worden, von denen die Anlieger durch Verkehrslärm und Gestank belastet waren.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: