Mit großem Personaleinsatz und einer kleinen Karte haben die designierten Pächter der Gastronomie im Garchinger Bürgerhaus die Feuerprobe während der Bürgerversammlung absolviert. Die gut 200 Gäste wurden mit Getränken versorgt, wer Hunger hatte, konnte sich einen Imbiss bringen lassen. Malek Zada und seine Mitarbeiter hatten sich bei der Bewerberschau des Stadtrats hinter verschlossenen Türen als Wunschkandidaten der Lokalpolitiker durchgesetzt. Die Stadt hat nach den Worten von Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) zunächst einen Catering-Vertrag geschlossen, sodass die neuen Wirte die Pausenbewirtung bei Veranstaltungen übernehmen können.
Den Ausschlag für die Wahl habe gegeben, dass der Pächter nicht nur „eine Wirtsfamilie mitbringt“, sondern ein großes Personaltableau habe, so Gruchmann. Und dass sie alle große Erfahrungen in der Gastro hätten. Etwa durch die Arbeit im Bürgerhaus Ottobrunn und andernorts, so der Garchinger Bürgermeister.
Bis zur Wiedereröffnung des Restaurants im Bürgerhaus allerdings wird es noch dauern, wie Gruchmann sagt: „So im März rum soll es sein.“ Denn im Lokal und auch in der Küche muss noch einiges erneuert werden, auch die Kegelbahn vertrage wahrscheinlich einen hübscheren Anstrich sowie einen neuen Boden, so Gruchmann. „Uns ist das recht, denn wir wollen, dass es diesmal funktioniert.“ Man könne sich keinen „weiteren Reinfall“ leisten, versichert der Bürgermeister. Nächste Woche schon gebe es einen Termin mit dem Küchenbauer, um notwendige Veränderungen zu besprechen.
Seit mehr als einem Jahr ist das zentral gelegene Restaurant in der Stadtmitte geschlossen, die Pausenbewirtung bei Veranstaltungen im Bürgerhaus hatte in der Vergangenheit das Kulturreferat übernehmen müssen. Der Stadtrat diskutierte in den vergangenen Monaten immer wieder über die Zukunft der Gastronomie im Bürgerhaus, ließ sich verschiedene Konzepte und Ansätze erklären und verwarf sie. Nun ist ein Wirt gefunden.
Angesichts der Größe des Restaurants sollte der neue Pächter Erfahrung in der Groß-Gastronomie haben. Immerhin geht es um 140 Plätzen im Inneren und weiteren 150 Sitzgelegenheiten auf der Terrasse sowie dem Ratskeller für maximal 50 Gäste und dem Kegelstüberl mit vier Bahnen und 40 Plätzen. Hinzu kommt das Bewirtungsrecht für mehr als 80 Kulturveranstaltungen pro Jahr und für ebenso viele Tagungen und Feierlichkeiten aller Art im großen Saal mit einer Kapazität von bis zu 800 Personen.
Was die gastronomische Ausrichtung der neuen Bürgerstuben angeht, zeigt sich der Garchinger Rathauschef eigenen Angaben zufolge „für alles offen“. Gutbürgerlich sei wünschenswert, gerne aber auch mit internationalen Speisen im Angebot. Bei der Bürgerversammlung wurden gegrillte Wraps, Leberkäs mit Kartoffelsalat sowie Obazda und bayerischer Wurstsalat im Glas mit Brezen gereicht.