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Bürgerbeteiligung:Kaum Kandidaten

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In Unterföhring gibt es dennoch weiter einen Jugendbeirat

Zwei Jahre ist es her, dass die Gemeinde Unterföhring einen Jugendbeirat eingeführt hat. Nun, da seine Amtszeit im Juli endet, waren Teenager und junge Erwachsene in der Kommune wieder aufgerufen, sich als Kandidaten zur Verfügung zu stellen. Die Resonanz war dürftig. Nur zwei Bewerber haben sich gemeldet - und einer davon ist ein guter Bekannter: Tobias Meindl, der dem Jugendgremium seit 2018 vorsteht und kraft Amtes auch Jugendbeauftragter der Kommune ist. Neben Meindl hat sich nur Leonie Konter bereit erklärt, sich im Beirat engagieren zu wollen. Laut Satzung müssen aber mindestens fünf Bewerbungen eingehen, um wieder eine Jugendvertretung zu installieren.

Weil Unterföhring den Einfluss junger Menschen auf die Politik wichtig nimmt, soll Meindl aber weitere zwei Jahre Jugendbeauftragter bleiben, Konter soll als seine Stellvertreterin fungieren. Das hatte die Verwaltung dem Gemeinderat vorgeschlagen, was dieser einstimmig befürwortete. Meindl bekommt für seine Tätigkeit 650 Euro pro Jahr, Konter erhält eine Aufwandsentschädigung von 250 Euro.

Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (PWU) und die Gemeinderäte erhoffen sich durch die Entscheidung, einen Schub für das erlahmte Interesse Jugendlicher am Ort. Meindl hatte nach Angaben Kemmelmeyers vorgeschlagen, regelmäßig Jugendsprechstunden abzuhalten. Er könne sich nicht erklären, warum sich keine weiteren Bewerber gemeldet hätten, so der Rathauschef: "Vielleicht wegen Corona." Lob gab es in der Gemeinderatssitzung für die Arbeit des amtierenden Gremiums, dem neben Meindl Schriftführer Felix Karsch, Sophie Guist, Klara Mörike, Dominik Schnabel, Kathrin Stoll und David Unterstein angehören. Als größten Erfolg seiner zweijährigen Amtszeit kann das Gremium die Errichtung einer Nottreppe an der Scheune auf der Kinder- und Jugendfarm feiern: der Gemeinderat war dem Wunsch des Jugendbeirates gefolgt, um so den beliebten Boulderraum im Dach des Stadels wieder nutzen zu können.

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SZ vom 22.06.2020 / sab
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