Brunnthal:Zielgerichtete Planung

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Brunnthaler Gemeinderäte wollen sich im Frühjahr in einer Klausur über die Gemeindeentwicklung unterhalten

Brunnthal will sich gezielt mit der Ortsentwicklung befassen. Eine Klausurtagung soll im Frühjahr anberaumt werden, damit die Gemeinderäte über den Tellerrand hinausblicken und große Linien festzurren können. Auch die Vereine sollen in den Prozess einbezogen werden. Den Hintergrund zu dem Beschluss, der kürzlich im Gemeinderat gefasst wurde, bildete die Diskussion darüber, ob es in der Gemeinden nicht einen eklatanten Mangel an Räumen für öffentliche Einrichtungen gibt. Die Meinungen gingen darüber zuletzt weit auseinander, vor allem was den Bedarf der Schule angeht.

Großen Eindruck hatte jedenfalls bei einigen Gemeinderäten die Sache mit dem Klavier gemacht. Die Vorstellung, dass die Musiklehrer mit ihren Schülern von einer neuen Bleibe in der Ortsmitte aus künftig für Konzerte das sperrige Instrument über die Münchner Straße schieben müssten, ließ bei Vertretern von UBW, SPD und Grünen die Überzeugung reifen, dass jetzt die Reißleine gezogen werden muss. Sie formulierten einen Antrag, der ein Befreiungsschlag sein sollte, um Grundschule, Mittagsbetreuung, Musikschule und Volkshochschule zu mehr Platz zu verhelfen; und nicht zuletzt dem TSV Brunnthal eine Sporthalle zu verschaffen. Anouchka Andres (SPD) beklagte ein Stopfen von Löchern, das bei der Musikschule zu der absurden Situation mit dem Klavier führen würde. "Wir können nicht ins Blaue hineinplanen", sagte sie. Matthias Amtmann (UBW) forderte eine "langfristige, zielgerichtete Planung" in Brunnthal ein. In dem Antrag forderten die Kritiker der Rathauspolitik unter anderem, nach der Planung eines zentralen Sportparks frei werdende Flächen an der Jahnstraße zu überplanen und als Wohnflächen zu verkaufen. Dann hätte man das Geld, um die notwendige Gebäude-Infrastruktur zu schaffen.

Die Mehrheit des Gemeinderats aus CSU und PWB lehnte das freilich rundweg ab. Und Bürgermeister Stefan Kern (CSU) machte schnell deutlich, dass er die Lage ganz anders einschätzt. Die von den Antragstellern konstatierte Raumnot an der Schule wollte er nicht erkennen. Der Diskussion übers Klavier nahm er die Brisanz, indem er erklärte, die Musikschule werde ihre Räume im Gemeindehaus an der Schule behalten. Niemand werde ein Klavier über die Straße bugsieren, sagte er. Die Klausur soll aber kommen. Es bestand Konsens, dass Redebedarf über die Gemeindeentwicklung besteht.

© SZ vom 20.12.2017 / belo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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