Brunnthal:Verkehrschaos am Betriebshof

Brunnthal: Zu viele Busfahrer lassen ihre Privatfahrzeuge im Wohngebiet stehen, hier an der Tannestraße.

Zu viele Busfahrer lassen ihre Privatfahrzeuge im Wohngebiet stehen, hier an der Tannestraße.

(Foto: Claus Schunk)

Weil viele Busfahrer ihre Autos im Wohngebiet abstellen, gibt es Ärger mit Anwohnern

Von Bernhard Lohr, Brunnthal

Die Verkehrssituation rund um den Betriebshof des Busunternehmens Geldhauser in Hofolding hat am Ort heftige Kritik ausgelöst. Anwohner beklagen, dass von den mit ihren privaten Autos anfahrenden Busfahrern Wohnstraßen zugeparkt würden. Einige Gemeinderäte bestätigten dies in der jüngsten Sitzung und schilderten eigene Erfahrungen von nahezu verstopften Straßen im betroffenen Viertel. Bürgermeister Stefan Kern (CSU) kündigte daraufhin ein hartes Vorgehen an. Womöglich werde man um Halteverbote nicht herumkommen, sagte er. Mittlerweile war Busunternehmer Martin Geldhauser im Rathaus und es wurde wohl ein Kompromiss gefunden.

Der Missstand ist im Grunde nicht neu. Die Firma Geldhauser ist gewachsen, die Zahl der Reise-, Linien- und Kleinbusse, die am Stammsitz in Hofolding abgestellt und gewartet werden, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Folglich wurde es auf dem Betriebshof enger, aber auch in den angrenzenden Straßen nahmen die Klagen über An- und Abfahrtverkehr zu. Aktuell bieten vor allem die parkenden Autos Anlass für Ärger. Gemeinderat Herbert Katzdobler (CSU), der selbst in dem Eck, in der Buchenstraße wohnt, erzählte im Gemeinderat, wie er einmal versuchte, die Tannenstraße entlangzufahren. Diese sei wegen der abgestellten Fahrzeuge nur noch in einer Richtung befahrbar gewesen. Er habe lange den entgegenkommenden Verkehr abwarten und dann selbst doch ziemlich Gas geben müssen, um da flott durchzukommen. Dort gebe es zu viele "Dauerparker", die alles blockierten, sagte er. Siegfried Hauser (PWB) sprach von einem "Parkchaos", das vor allem von den Fahrern der Geldhauserbusse angerichtet werde, die ihre Privatautos auf die Straße stellten. Die Firma Geldhauser halte sich nicht an Abmachungen, die besagten, dass diese Fahrzeuge auf dem Betriebshof geparkt werden müssten, wenn dort die Busse wegführen. Thomas Mayer (CSU) forderte ein "konsequentes" Vorgehen der Gemeinde und der Polizei. Bürgermeister Kern bekräftigte dies.

Längst ist auch bei Busunternehmer Geldhauser angekommen, dass im Rathaus ziemlich dicke Luft herrscht, was die Lage im Bereich Buchen-, Fichten- und Tannenstraße in Hofolding angeht. Martin Geldhauser sagt, die Proteste hätten ihn erreicht. Es sei tatsächlich die Rede davon, gleich die Polizei loszuschicken. Deshalb war er zu einem Gespräch im Rathaus, bei dem nach seinen Worten vereinbart wurde, dass er eine Fläche planieren lässt, auf der er einen provisorischen Parkplatz für 50 Fahrzeuge einrichten werde. Als Grund für das aktuelle Durcheinander nennt er Verzögerungen bei der Verlegung seines Betriebshofs.

Wegen der beengten Verhältnisse soll der Betriebshof ein Stückweit in Richtung Faistenhaar verlegt werden. Damit soll auch erreicht werden, dass die Busse nicht mehr durchs Wohngebiet fahren und vor allem die Fichtenstraße direkt zur Staatsstraße nehmen, die in Richtung Sauerlach oder Faistenhaar führt. Wegen der aktuellen Bauarbeiten auf seinem Areal, sagt Geldhauser, habe sich die Parksituation erneut verschärft. Deshalb werde ein später als ökologische Ausgleichsfläche vorgesehenes Grundstück nun vorübergehend zum Parkplatz umfunktioniert. Grundsätzlich aber, findet Geldhauser, stellen seine Mitarbeiter ihre Autos schon noch so ab, dass man durchkommen könne. Von Chaos zu reden, sei überzogen.

Gemeinderat Siegfried Hauser von der Parteifreien Wählergruppe schilderte indes Probleme für den Wirt im Vereinsheim des TSV Hofolding, der wegen fehlender Parkmöglichkeiten auf Gäste verzichten müsse. "Unser Wirt haut uns ab", warnte er.

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