Geht es nach dem Brunnthaler Gemeinderat, sollen im Hofoldinger Forst östlich der Autobahn A8 nur auf einem schmalen Streifen Windräder errichtet werden. Dieser solle maximal 1400 Meter breit parallel zur Autobahn verlaufen. In einer Sondersitzung sprach sich der Gemeinderat damit mehrheitlich gegen den Umfang des vom Regionalen Planungsverbands (RPV) vorgeschlagenen Vorranggebiets aus. Der östliche Teil der etwa 38 Quadratkilometer großen Vorrangfläche soll nach dem Willen Brunnthals hingegen als Landschaftsschutzgebiet der Natur vorbehalten und als ruhiger Erholungsraum für Menschen gewahrt bleiben.
Deutlich wurde in der Sitzung auch, dass man in Brunnthal den Blick zu den Bergen so wenig wie möglich verstellt wissen will. Die Windräder sollten am besten in Nord-Süd-Richtung aufgestellt werden, und zwar dort, wo schon Lärm herrscht: etwa entlang der Autobahn. Brunnthals Bürgermeister Stefan Kern (CSU) sagte, er denke an zwei große Anlagen zur Versorgung der Gemeinde.
Brunnthal will außerdem, dass der Planungsverband bei der Festlegung der Vorranggebiete die Planungen und Interessen der Gemeinden stärker berücksichtigt. Das hatten schon Ober- und Unterhaching sowie Grasbrunn gefordert, weil weder der Perlacher noch der Höhenkirchener Forst vom RPV als Vorranggebiet ausgewiesen wurden. Auch sollten im Süden der Region München ähnlich kurze Pflichtabstände zwischen den ausgewiesenen Windkraft-Clustern vorgeschrieben werden wie im Norden. Damit wären nach Ansicht Brunnthals mehr Aufstellflächen möglich, Beeinträchtigungen der Landschaft sowie der Schutz von Wald und Wild fairer verteilt.
Die vom RPV vorgesehene Vorrangfläche macht laut Grünen-Gemeinderat Michael Lechner 21 Prozent des Hofoldinger Forstes aus; er plädierte daher für eine „gerechtere Verteilung der Lasten“. Bei sieben Gegenstimmen beschloss der Gemeinderat, Flächen außerhalb der Vorranggebiete explizit als Ausschlussgebiete festzulegen, um einen unkoordinierten, die Landschaft zersiedelnden Ausbau der Windenergiegewinnung zu vermeiden.