Brunnthal:Auf dem Trockenen

Die Gemeinde investiert in Schulen und Wassernetz, aber der Straßenbau und ein Neubau des Kindergartens St. Nikolaus fallen Sparzwängen zum Opfer.

Von Angela Boschert, Brunnthal

"Die finanzielle Belastung unserer Gemeinde in der Zukunft ist deutlich größer und wir werden uns stärker auf die Pflichtaufgaben beschränken müssen", lautet das Fazit von Bürgermeister Stefan Kern (CSU) zum Brunnthaler Haushaltsplan für 2022. Es wird in den nächsten Jahren ein Defizit erwartet, dem die Gemeinde durch Kreditfinanzierung von Investitionsbeiträgen für Neubau und Sanierungen des Schulzweckverbands begegnen will.

Haupteinnahmequelle sind die Steuern, die mit 11,6 Millionen Euro 74 Prozent der Gesamtzuflüsse von 15,65 Millionen Euro ausmachen, davon Gewerbe- und Einkommenssteuer nahezu gleich hoch mit rund fünf Millionen Euro. Der Hebesatz für Grundsteuer A und B wurde im Jahr 2016 auf 300 Prozent erhöht und bleibt unverändert.

Groß sind die Investitionen bei der Kinderbetreuung. Beim Ausbau der Grundschule warte man zwar auf die gesetzlichen Festsetzungen und will noch mit der Schulfamilie klären, welche der denkbaren Möglichkeiten für Ganztagsbetreuung diese wünscht - von ein- oder zweizügiger Ganztagesschule bis Mittagsbetreuung respektive Hort geht die Palette. Es sind 110 000 Euro für digitale Whiteboards und Schulungs-EDV für die Grundschule angesetzt. Mehr Plätze zur Kinderbetreuung sollen mit der erhofften Sanierung des Kindergarten St. Nikolaus (300 000 Euro) und in der Glonner Straße geschaffen werden. Hier entsteht Wohnraum für Einheimische, darunter ein Wohnhaus mit Kita für 4,5 Millionen Euro.

Nach wie vor lässt sich die Gemeinde ihre Wasserversorgung viel kosten. Die Sanierung des Trinkwasserbehälters Brunnthal (930 000 Euro), neue Rohranbindungen und der Neubau des Brunnens von Faistenhaar schlagen mit fast zwei Millionen Euro zu Buche. Etwa 360 000 Euro will die Gemeinde in Photovoltaikanlagen und Holzheizungen sowie andere Energiesparmaßnahmen an gemeindlichen Gebäuden stecken. Für den Erweiterungsbau des Gerätehauses der Brunnthaler Feuerwehr sind 880 000 Euro angesetzt, einschließlich einer modernen Notstromversorgung.

Auf der Strecke bleiben viele Straßen, die heuer nicht erstellt oder saniert werden können, aber auch der Neubau des Kindergartens St. Nikolaus (5,6 Millionen Euro). Er wird nur saniert. Auch der Bauhof wird vorerst nicht erweitert und auf eine Mehrzweckhalle (Kosten etwa fünf Millionen Euro) dürfen die Brunnthaler aktuell nicht hoffen, sie wird aber weiter geplant. Der Gemeinderat Brunnthal wird am 12. Januar in öffentlicher Sitzung abschließend über den Haushalt entscheiden.

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