Brunnthal:Esche muss nicht sterben

Brunnthal, bei Galerie Kersten, Otterloher Straße 8, alter Baum soll gefällt werden,

Die efeuumrankte Esche in Brunnthal soll regelmäßig untersucht werden, um sie möglichst lange zu erhalten.

(Foto: Angelika Bardehle)

Gutachter bescheinigt altem Baum Standfestigkeit

Eine Baumschutzverordnung kennt man in Brunnthal nicht. Doch egal sind den Gemeinderäten die alten Eschen und Kastanien in der Gemeinde nicht. Vor allem, wenn sie seit Jahrzehnten an einem Ort stehen und diesen prägen. So hat der Bauausschuss des Gemeinderats nach kurzer Diskussion beschlossen, die alte Esche an der Ecke Otterloher Straße und Am Osterholz trotz sichtbarer Altersschwäche stehen zu lassen und weiter zu pflegen. Aus Sorge, diese Esche oder andere größere Bäume könnten bei einem Sturm umkippen oder es könnten zumindest Äste abbrechen und Passanten gefährden, hat die Gemeinde sämtliche Bäume auf öffentlichen Grund prüfen lassen. Dem Rathaus liegt eine Liste vor, auf der für jeden der fraglichen Bäume Maßnahmen fixiert sind.

Die Esche hat der Gutachter laut Bürgermeister Stefan Kern (CSU) als standsicher beurteilt. Er habe "keine sichtbaren Schäden" festgestellt. Der Baum, der gegenüber der Galerie Kersten steht, ist kein Naturdenkmal. Der Stamm der mehr als hundert Jahre alten Esche sei stark mit Efeu bewachsen, was eher ungünstig sei, weil sich darunter Feuchtigkeit halte, sagte Kern. Doch die Esche sei dadurch nicht beeinträchtigt. Wenn sie regelmäßig von einem Gutachter beurteilt werde, halte er es für vertretbar, sie stehen zu lassen. "Ich hätte dem Baum noch einige Jahre geschenkt", sagte Kern und erinnerte an Fälle, in denen Bürger wegen umgeschnittener Bäume heftig protestiert hätten. Wie die alte Kastanie am Rathaus würde er die Esche als "stark ortsprägenden" Baum schonen und erhalten, sagte Kern.

Allerdings gab es warnende Stimmen. Siegfried Hauser (PWB) sagte, die Bürger seien so lange für den Erhalt eines Baumes, bis etwas passiere. Die ausladenden Äste der Esche halte er für ein Problem. Es gebe Winter mit schwerem, nassem Schnee; dann könne ein Ast jederzeit brechen. Sylvester Schuster (UBW) sagte, ein Sachverständiger bürge für die Sicherheit. Das müsse reichen. Der Baum soll nun nach einstimmigem Beschluss stehen bleiben. Eine Fachfirma soll einen Blick auf ihn haben, jährliche Pflegearbeiten übernehmen und etwa abgestorbene Äste herausschneiden, bevor sie brechen.

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