Süddeutsche Zeitung

Brauchtum:Harthauser Stroh für die Buttnmandl

Wenn im Dezember im Berchtesgadener Land die Buttnmandl mit dem Krampus und dem heiligen Nikolaus von Haus zu Haus ziehen, werden einige davon in Stroh aus dem Grasbrunner Gemeindeteil Harthausen gehüllt sein. Landwirt Martin Renk (Mitte) stellte Mitgliedern der Brauchtumsgruppe Weinfeld-Basse ein Tagwerk mit ungedüngtem und unbehandeltem Staudenroggen zur Verfügung. Um das Stroh möglichst nicht zu beschädigen, erntete es Mathias Friesinger vorsichtig mit einem alten Eicher-Bulldog. Die Mitglieder der Weinfeld-Basse sammelten das gemähte Stroh auf und banden es zu Garben. Anschließend wurde das Getreide per Hand gedroschen und der Roggen aufgesammelt. Für die Gewänder der Buttnmandl braucht man bis zu 1,80 Meter langes Stroh, das nicht so leicht aufzutreiben ist. Der Brauch aus dem Berchtesgadener Land ist mit dem der Strohmandl vergleichbar, der auch noch in Harthausen ausgeübt wird. Vor Hochzeiten stehen vor dem Eingang der Gaststätte mit Stroh verkleidete Burschen und fordern einen Obolus.

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Quelle:
SZ vom 01.08.2018 / SZ
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