Um diese Jahreszeit geht’s auf dem Stürzerhof ruhig zu. Die Felder sind größtenteils abgeerntet, die Maschinen werden für den Winter gereinigt und eingelagert. Mit einem energischen Schwung klettert Landwirtin Anna-Maria Stürzer nun in einen der Bulldog-Anhänger in der Halle. Sie möchte ihre Sojabohnen präsentieren. Denn nichts symbolisiert den Wandel auf dem Hof so eindrucksvoll wie diese erweiterte Fruchtfolge und Anbaumethode, die den Boden aufwerten und die Artenvielfalt stärken sollen, erklärt sie mit leuchtenden Augen. Vor vier Jahren wagten die Stürzers den ersten Anbauversuch. Tochter Anna-Maria musste zunächst ein wenig Überzeugungsarbeit leisten: „Mein Papa war erst ein bissl skeptisch gegenüber solch exotischen Pflanzen aus Brasilien“, sagt sie mit einem verschmitzten Lächeln. Doch für die junge Stürzerin stand fest: Sie wollte der Abholzung großen Teilen der Wälder in Südamerika entgegenwirken. Außerdem: „Warum sollte Soja importiert werden, wenn wir die selbst anpflanzen können?“
Landwirtschaft:Frischer Wind auf dem Acker
Lesezeit: 3 Min.
Jung, umtriebig und kurz davor den elterlichen Ackerbaubetrieb in Höhenkirchen-Siegertsbrunn zu übernehmen: Das ist Junglandwirtin und Agrar-Influencerin Anna-Maria Stürzer aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Jetzt kocht die 22-Jährige in der BR-Landfrauenküche.
Von Sabrina Proske, Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Neue Wege in der Landwirtschaft:Was der Bauer nicht kennt, probiert er aus
Es geht doch auch anders: Galloway-Rinder, Safran, Leinöl, Aroniabeeren - um ihren Höfen eine Zukunft zu sichern, lassen sich Landwirte rund um München einiges einfallen. Und manche lassen sich im Urlaub inspirieren.
Lesen Sie mehr zum Thema