Bildung:Schulen um Schulen

Der Landkreis treibt seine Ausbauoffensive voran

Von Martin Mühlfenzl, Putzbrunn/Unterföhring

In der Mediengemeinde Unterföhring entsteht derzeit, was zweifellos als Gymnasium der Superlative bezeichnet werden darf. Es ist nicht nur die größte Schulbaustelle in der Region, sondern auch die teuerste. Direkt neben der Allianz-Versicherung investieren der Landkreis und die Gemeinde mehr als 150 Millionen Euro in das Gymnasium, eine Mensa, Tiefgarage und eine Vierfach-Turnhalle. Im September kommenden Jahres wird der Schulbetrieb aufgenommen.

Ob die neue Schule in Putzbrunn auch derart aufwendig ausgestattet wird, darf bezweifelt werden. Die Entscheidung des Kultusministeriums von Anfang Dezember ist dennoch eine wegweisende: Erstmals wird im Landkreis München ein Gymnasium in einer Kommune gebaut werden, die nicht an einem S-Bahn-Strang liegt. In Putzbrunn entsteht das 15. staatliche Gymnasium im bevölkerungsreichsten Landkreis des Freistaats - und das hat auch mit dem Druck aus der Landeshauptstadt zu tun. Denn mittlerweile pendeln mehr Gymnasiasten aus der Stadt in den Landkreis als umgekehrt. Und so ist das positive Votum der Staatsregierung für Putzbrunn als Standort auch ein Signal: Aufgrund des Wachstums wird sich Schullandschaft im Landkreis in den ländlichen Raum und auch in kleinere Kommunen hinein ausbreiten müssen.

So muss auch die Entscheidung für ein weiteres Gymnasium in der Gemeinde Sauerlach verstanden werden; hierfür hat der Kreistag einen entsprechenden Beschluss gefällt, und sich der Gemeinderat selbst im Dezember zu einem Grundsatzbeschluss durchgerungen: Entstehen soll die neue Schule auf einem Grundstück an der Ludwig-Bölkow-Straße in unmittelbarer Nähe zum S-Bahnhof. Den nämlich gibt es in Sauerlach.

Ernsthaftes Interesse hat in diesem Jahr auch die Gemeinde Oberschleißheim bekundet, sie will ebenfalls Standort eines Gymnasiums werden. Die Planungen für eine Schule in der Gemeinde Aschheim laufen bereits.

Große Freude auch in Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Ebenfalls im Dezember bekommt die Gemeinde den Zuschlag für den Bau einer neuen Realschule, mit der die bestehenden Einrichtungen in Neubiberg und Taufkirchen entlastet werden sollen. Die Schule soll am Ortsrand entstehen, um eine weitere Verkehrszunahme im Ortskern zu verhindern.

Ganz verhindern möchte indes eine neue Bewegung in Oberhaching den Bau der bereits beschlossenen Fachoberschule am Deisenhofener Bahnhof. Die Kritiker sammeln derzeit Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Entstehen soll dort ein Schulcampus aus Real- und Fachoberschule - den Gegnern sind beide Schulen an einem Standort zu viel.

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