Bildung:Campus in der Messestadt

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Während die Pläne für Gronsdorf stocken, wird nebenan gebaut

Von Bernhard Lohr, Haar/München

Schüler in Haar und im Münchner Osten haben bald neue Optionen, wenn sie auf die Realschule oder aufs Gymnasium streben. Die Bauarbeiten am Schulcampus in der Messestadt Riem kommen voran. Es ist geplant, dass das Gymnasium und die Realschule im September 2022 in der Messestadt-West eröffnet werden. Derzeit läuft in München bereits eine Debatte darüber, wie der Schulweg für die Schüler sicherer gestaltet werden kann.

Die Pläne des Landkreises und der Gemeinde Haar, in Nachbarschaft zur Messestadt einen eigenen Bildungscampus am Gronsdorfer Bahnhof zu schaffen, kommen derweil nicht voran. Der geplante Bau von Gymnasium, Realschule und auch Fachoberschule ist nicht in Sicht. Dem stehen Probleme bei der verkehrlichen Erschließung und auch Pläne der Stadt München in Gronsdorf im Weg.

Im September will Haars Bürgermeister Andreas Bukowski (CSU) im Gemeinderat ein Strukturkonzept vorstellen, das die Stadt München für ein Areal auf Haarer Flur hat erstellen lassen, das sich im Eigentum der Landeshauptstadt befindet. Auf einem Teil der Fläche in Gronsdorf möchten der Landkreis und die Gemeinde Haar gerne den Schulcampus schaffen. Auf der verbleibenden Fläche jenseits von Gronsdorf-Kolonie strebt die Stadt München Wohnungsbau in größerem Stil an. Die Gemeinde Haar hat freilich die Planungshoheit und steht diesen Wohnbauplänen äußerst skeptisch gegenüber. Das ist aber ein Problem. Denn der Münchner Stadtrat besteht auf ein Junktim zwischen dem Haarer Bildungscampus und der Wohnbebauung. Dem Vernehmen nach geht es laut Strukturkonzept um Wohnraum für mehrere Tausend Neubürger, der in Gronsdorf

entstehen könnte. Doch das wird in Haar in absehbarer Zeit wohl nicht durchzusetzen sein. Auch weil das viele Fragen gerade zur Verkehrsanbindung aufwirft.

Derweil geht es am Bildungscampus, der im Westen der Messestadt auf Münchner Flur entsteht, um vergleichsweise kleine Verkehrsprobleme, die noch zu lösen sind. Die Grünen/Rosa Liste fordern, die Joseph-Wild-Straße in der Messestadt für den allgemeinen Autoverkehr zu sperren. Nur Busse, Radfahrer und Fußgänger sollen den Straßenabschnitt nutzen dürfen. Rund 2500 junge Menschen würden täglich die Joseph-Wild-Straße queren, prognostiziert Grünen-Stadtrat Christian Smolka. Damit würde ein "unnötiges Risiko" für die Kinder entstehen. Ein Teil der Joseph-Wild-Straße liegt zwischen Bildungs- und Sportcampus. Wer beispielsweise nach der Pause Sportunterricht hat, muss sie also überqueren.

Sollten dereinst Schüler aus der Gemeinde Haar in der Messestadt auf die Realschule oder aufs Gymnasium gehen, hätten sie einen relativ schönen Schulweg durch den Riemer Park. Der Campus in der Messestadt soll aber vor allem auch Schüler aus den östlichen Stadtteilen Münchens aufnehmen.

© SZ vom 11.08.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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