Bildung:Bis zu 70 Millionen für die Gymnasien

Der Freistaat erstattet Mehrkosten für die Rückkehr zum G 9

Von Stefan Galler, Landkreis

Weil die bayerische Staatsregierung 2017 die Kehrtwende zurück zum neunstufigen Gymnasium (G 9) vollzogen hat, kann der Landkreis München auf Zuschüsse in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe hoffen. Wie Landrat Christoph Göbel (CSU) am Montagnachmittag im Kreisausschuss sagte, dürfte die Höhe des Aufwandsersatzes, den der Kreis erwarten kann, um die Gymnasien wieder für neun Jahrgangsstufen auszustatten, bei insgesamt 50 bis 70 Millionen Euro liegen. Diese Zahlen habe man schon vor Jahren geschätzt, sagte Göbel. Nun jedoch würden die Formalitäten, wie die einzelnen Städte und Landkreise ihre Ansprüche geltend machen könnten, zunehmend konkreter.

Der Rechtsanwalt Max Reicherzer, der den Landkreis in dieser hochkomplexen Angelegenheit vertritt, stellte eine "Verfahrensvereinbarung" vor. Sie soll festlegen, in welcher Form der Landkreis die Ausgleichszahlungen einfordert und nach der Erstattung auf die einzelnen Zweckverbände verteilt. Dabei stehe im Mittelpunkt, so der Jurist, dass man mit der Antragstellung nicht zu lange wartet. Vom Schuljahr 2025/26 an seien die Gymnasien wieder vollständig mit G-9-Jahrgängen besetzt. Deshalb gehe der Freistaat davon aus, dass nach dem Schuljahr 2027/28 kein Bedarf an zusätzlichen Schulbauten wegen der Rückkehr zum neunstufigen Gymnasium mehr bestehe.

In den Gymnasien des Landkreises werde der Mehrbedarf an Raum und Kapazitäten durch G 9 in einer Größenordnung von 1123 Schülern liegen, sagte Reicherzer. Es wird nun bis zum Jahresende 2022 berechnet und möglichst genau vorgeplant, wie die einzelnen Schulen den größeren Platzbedarf kompensieren können, wobei das Kultusministerium mahnt, hierbei mögliche Synergieeffekte zu nutzen. Wie genau sich dann die Zuwendungen auf die einzelnen Zweckverbände verteilen lassen, ist noch nicht geklärt, auch Kooperationen zwischen einzelnen Trägern sind dabei ausdrücklich möglich.

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