BehinderteneinrichtungenEin Recht auf Privatleben für die Unsichtbaren

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Abschiednehmen für viele Stunden. Kinder mit Behinderung haben Werktage zu überstehen wie Berufstätige. Das sei zu lange, finden viele betroffene Familien. 
Abschiednehmen für viele Stunden. Kinder mit Behinderung haben Werktage zu überstehen wie Berufstätige. Das sei zu lange, finden viele betroffene Familien.  (Foto: Leonhard Simon)

Susie Mehler, die eine schwerbehinderte Tochter hat, wehrt sich dagegen, dass Kinder und Jugendliche mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen ganztägig in Einrichtungen gezwungen werden. Mit einer Petition will die Garchingerin mehr Flexibilität bei der Betreuung durchsetzen – und Betroffene mehr am Alltag teilhaben lassen.

Von Bernhard Lohr, Garching

Die Bedürfnisse von Familien mit Schulkindern sind ganz unterschiedlich: Manche Schüler besuchen eine Ganztagsklasse, andere den Hort oder die Mittagsbetreuung, und dann gibt es auch immer noch solche, die mittags nach dem Unterricht direkt nach Hause gehen. Doch was für Familien mit gesunden Kindern eine weitgehend freie Entscheidung ist, gilt nicht für Eltern, deren Kinder eine Behinderung haben oder Betreuungsbedarf. Diese verbringen den Großteil ihres Lebens in Fördereinrichtungen. Susie Mehler, Mutter der achtjährigen, intensiv betreuungsbedürftigen Olivia, beklagt, sie hätten praktisch keine Wahl, als eine ganztägige Unterbringung zu buchen. Für Kinder wie ihre Tochter sei dadurch „die Teilhabe an der Gesellschaft stark eingeschränkt“. Die Garchingerin sagt, sie lebten ein „Leben der Unsichtbaren“.

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