Betreuung:Absagen an die Eltern

Lesezeit: 2 min

In Sauerlach fehlen im Herbst Krippen- und Kindergartenplätze

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Etliche Eltern aus Sauerlach haben dieser Tage unerfreuliche Post erhalten. In den Schreiben teilt ihnen die jeweilige Kindertagesstätte mit, dass ihre Tochter oder ihr Sohn fürs kommende Betreuungsjahr keinen Platz in der Einrichtung bekommen hat. Wie viele Eltern genau betroffen sind, könne sie nicht sagen, da sie noch auf Angaben einer Einrichtung warte, erklärt Bürgermeisterin Barbara Bogner (Unabhängige Bürgervereinigung). Jedoch gebe es Absagen sowohl für Kindergarten als auch für Krippenplätze. "Die Zahlen sind nicht schön", räumt die Bürgermeisterin ein.

Dass es bei den Krippenplätzen eng werden würde, ist schon seit Längerem bekannt. Mittelfristig Abhilfe schaffen soll die bereits beschlossene Erweiterung der Kindertagesstätte Sternschnuppe am Bahnhof. Geplant ist, dass in den dortigen Neubau im Herbst 2020 vier Krippengruppen einziehen - eine neue Gruppe sowie die drei bestehenden, von denen eine aktuell in Containern untergebracht ist.

Dass es nun aber auch Engpässe in den Kindergärten gibt, kommt für die Gemeinde weitgehend unerwartet. Ein Grund hierfür ist die neue Gesetzeslage, wonach Eltern sogenannter Korridorkinder, die zwischen Juli und September ihren sechsten Geburtstag feiern, diese von der Einschulung zurückstellen können. Und in Sauerlach zeichnet sich laut Bogner ab, dass sämtliche 14 Korridorkinder in den Kindergärten bleiben, sodass dort weniger Plätze frei werden als erhofft.

Vermutlich in der nächsten Sitzung im Juni werde sich der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen, kündigt die Rathauschefin an. Dann muss sich das Gremium wohl Gedanken machen, wie es die Betreuung jener Mädchen und Buben gewährleisten will, die bislang keinen Platz haben. Schließlich haben Kinder vom ersten Geburtstag bis zum Schulantritt einen gesetzlichen Anspruch auf einen Krippen- oder Kindergartenplatz.

Für diese Plätze wiederum müssen Eltern in Sauerlach von September an tiefer in die Tasche greifen. Das hat der Gemeinderat bei nur einer Gegenstimme von Markus Hoffmann (CSU) beschlossen. Seit 2014 seien die Betreuungsgebühren konstant geblieben, nun plane man "eine geringfügige Erhöhung", sagte Bürgermeisterin Bogner. Konkret steigen die Gebühren etwa bei einer Buchungszeit von bis zu vier Stunden pro Tag von 90 auf 100 Euro im Kindergarten und von 192 auf 215 Euro in der Kinderkrippe. Bei bis zu acht Stunden täglicher Buchungszeit liegen die Preise künftig bei 159 und 389 Euro statt bislang 142 und 354 Euro. Unberührt von den Änderungen bleiben das monatliche Spielgeld und die Verpflegungskosten, die je nach Einrichtung variieren. Keine Gebührenanhebung gibt es - anders als zunächst geplant - bei den Kinderhorten. "Hier können wir heuer nicht mehr erhöhen", erläuterte Bogner, "weil die Hortverträge mit den Eltern bereits abgeschlossen wurden. Nun sollen diese Gebühren erst nächstes Jahr steigen.

© SZ vom 14.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: