Zum Start des neuen Ausbildungsjahrs sind viele Betriebe im Landkreis München nach wie vor auf der Suche nach Azubis: Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mitteilt, sind bei der Agentur für Arbeit in München noch 1003 freie Ausbildungsplätze aus dem Landkreis registriert. „Allein in der Herstellung von Lebensmitteln und Getränken bieten Unternehmen im Landkreis München noch 21 Ausbildungsplätze. Und in der Gastronomie und Hotellerie warten 24 Ausbildungsstellen im Landkreis München auf Jugendliche, die Spaß daran haben, kreativ zu kochen oder sich um Gäste zu kümmern“, sagt Tim Lünnemann von der NGG München.
Das seien allerdings nur die freien Ausbildungsplätze, die bei der Arbeitsagentur gemeldet wurden. „Die meisten Betriebe starten längst eigene Initiativen, um Azubis zu suchen. Und das vor allem digital – über Online-Portale und Social-Media-Kanäle“, so Lünnemann. Der Geschäftsführer der NGG München rät jungen Menschen, beim Einstieg ins Berufsleben „die Vorteile, die eine Ausbildung bietet, zu erkennen“.
Lünnemann wehrt sich dagegen, dass die duale Ausbildung mittlerweile „unter Wert gehandelt“ werde. „Es ist wie ein Reflex: Wer sein Abi oder die Fachhochschulreife in der Tasche hat, meint studieren zu müssen“, so Tim Lünnemann. Dabei würden gerade Industrie, Handwerk und Dienstleistung im Landkreis München und der Region enorme Chancen bieten. Wer dort eine Ausbildung mache, dem winke in der Regel eine sichere berufliche Basis und oft auch eine prima Karriere. Die Zeiten, in denen nur ein Studium ein überdurchschnittliches Einkommen garantiere, seien lange vorbei. „Außerdem kann auf eine Ausbildung oft auch ein Studium draufgesattelt werden“, sagt NGG-Geschäftsführer Lünnemann. Eine duale Ausbildung sei „keine berufliche Sackgasse“.