Haar:Korruption gewinnt

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Beim Spieleabend wird an mehreren Tischen parallel gespielt. (Foto: Sebastian Gabriel)

Bei der 650. Auflage des Haarer Spieleabends wird das Spiel "Planet B" präsentiert, bei dem es darum geht, als Politiker das meiste Geld zu scheffeln.

Von Bernhard Lohr, Haar

Wem die aktuellen Nachrichten noch nicht deprimierend genug sind. Und wer noch die Kraft aufbringt, sich in seiner Freizeit mit korrupten Politikern zu beschäftigen, die Steuergeld abzweigen, um persönliche Ziele zu erreichen, der kann ja mal zu einem Spieleabend gehen, den das Bayerische Spiele-Archiv in Haar regelmäßig ausrichtet. Am Mittwoch kamen die passionierten Brettspieler zur 650. Auflage des Spieleabends zusammen. Und sie stürzten sich auf das aktuelle, komplexe Spiel "Planet B", bei dem es um üble Figuren an der Spitze von Staaten geht.

Tom Werneck hatte als Vorsitzender des Spiele-Archivs diesmal bei dem Treffen im Familienzentrum in der Salzgasse 2 wieder eine Attraktion angekündigt. Nicht nur, dass das neue Spiel "Planet B" auf dem Tisch stand. Es war der Redakteur Freddy Diebold vom Hans-im-Glück-Verlag als Fachmann angekündigt, der persönlich das druckfrische Spiel vorstellen sollte. Doch er war krankheitsbedingt verhindert. Das verdarb den Abend aber keineswegs. Schließlich wurden auch viele Neuheiten von der Spielemesse präsentiert, die Anfang Oktober in Essen stattgefunden hatte. Mitarbeiter des Archivs erklärten die Regeln.

Bis zum Ende der Umbauarbeiten im Bürgerhaus wird beim Haarer Spieleabend weiterhin an jedem zweiten und vierten Dienstag im Monat im Familienzentrum gewürfelt und gezockt. Die Auswahl an aktuellen Familien- und Gesellschaftsspielen ist dabei groß, das Mitspielen kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kinderspiele sind jedoch nicht im Angebot. Dafür darf man sich als korrupter Staatenlenker austoben und bei "Planet B" Gesetze erlassen, die dem eigenen Fortkommen dienen und sich nach Lust und Laune den politischen Fraktionen andienen.

Aber wie im echten Leben hat im Spiel manches seinen Preis. Wenn die Spieler bei der Wahl gegeneinander antreten, müssen sie sich auch die Gunst der Bevölkerung sichern. Es gewinnt aber derjenige Spieler oder Politiker, der am Schluss das meiste Geld auf seinem Bankkonto hat.

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