Bauvorhaben:Grasbrunner Sporthalle wird deutlich teurer

Bauvorhaben: So stellen sich die Planer die Turnhalle vor.

So stellen sich die Planer die Turnhalle vor.

(Foto: Fuchs und Rudolph Architekten)

Obwohl der Bau mittlerweile gut acht Millionen Euro kostet, hält die Mehrheit des Gemeinderats an dem Projekt fest

Von Lars Brunckhorst, Grasbrunn

Am Ende war es dann doch gar nicht so eng, wie es zunächst ausgesehen hatte: Mit 16 zu 5 Stimmen beschloss der Grasbrunner Gemeinderat am späten Dienstagabend, die Planungen für die neue Sporthalle an der Leonhard-Stadler-Straße in Neukeferloh fortzuführen. Nur drei Vertreter der CSU und die beiden anwesenden BFG-Gemeinderäte stimmten dagegen. In der vorangegangenen Debatte hatte es indes zwischenzeitlich so ausgesehen, als könnte das Projekt gekippt werden, an dem die Gemeinde seit zwei Jahren arbeitet.

In dieser Zeit haben sich die Kosten nämlich von den anfangs geschätzten 5,5 Millionen auf nunmehr mindestens 8,2 Millionen Euro erhöht. Schuld sind einerseits gestiegene Baukosten, andererseits das um Gymnastikräume vergrößerte Raumkonzept. Noch nicht enthalten sind in der Schätzung die Kosten für Außenanlagen, eine etwaige Photovoltaikanlage und einen zweiten Parkplatz sowie Rückstellungen für Unvorhergesehenes, sodass nicht auszuschließen ist, dass sich die Kosten bis zur geplanten Fertigstellung zum Schuljahr 2021/22 auf bis zu zehn Millionen Euro weiter erhöhen. Für die CSU sei damit ein Punkt erreicht, an dem man nur unter extremen Bauchschmerzen zustimmen könne, sagte Ursula Schmidt im Gemeinderat. Man sei schließlich ursprünglich von "rund fünfeinhalb Millionen tutti completti" ausgegangen. Die jetzige Planung sei "unverhältnismäßig teuer", andere Investitionen etwa in Wohnungs- und Straßenbau oder Bildung drohten auf der Strecke zu bleiben, weil damit die kompletten Rücklagen der Gemeinde in dieses eine Vorhaben fließen. Johann Hiltmair (BFG) sprach gar von einer "Mercedes-Luxus-Ausstattung" und forderte, "simpler" zu bauen. Als auch noch die zweite Bürgermeisterin Iris Habermann (SPD), eine Fürsprecherin der Halle, bekannte, die Kostensteigerung schwerlich mitverantworten zu können, schien die Sporthalle auf der Kippe zu stehen. Doch dann machten sich mehrere Redner für die Weiterverfolgung des Projekts stark, zuvorderst Bürgermeister Klaus Korneder (SPD), der bekannte, seiner Stellvertreterin nur ungern zu widersprechen: Wenn man von dem Bedarf und dem Raumkonzept überzeugt sei, dann müsse man die Halle jetzt umsetzen, sagte Korneder. "Es wird mit Sicherheit nicht günstiger."

Julia Blanck (SPD) verteidigte das vom Gemeinderat beschlossene Raumkonzept als "realistisch". Es sei kein Palast mit goldenen Wasserhähnen geplant. Ulrich Hammerl (SPD), zugleich TSV-Vorsitzender, und Max Walleitner (Grüne) vertraten ebenfalls die Ansicht, für unter acht Millionen sei keine Halle zu realisieren. Wenn man die Halle in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen und niedriger Zinsen nicht baue, dann niemals. Für die Freien Wähler, treibende Kraft hinter dem Projekt seit Jahren, sagte Hannes Bußjäger, die Gemeinde zahle nun den Preis für jahrelange Versäumnisse. Dass die Zustimmung am Ende so eindeutig ausfiel, lag auch daran, dass Bürgermeister Korneder und die Architekten zusagten, bei der weiteren Entwurfsplanung nach Einsparpotenzialen zu suchen.

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