Bauvorhaben:Belasteter Grund

Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Schrebergartenauflösung am Sportpark

Die Relikte der Schrebergärtner auf dem Areal sind längst weg, aber die Altlasten im Boden sind geblieben.

(Foto: Angelika Bardehle)

In Höhenkirchen soll Erdreich ausgetauscht werden

Dass die Gemeinde an der Münchner Straße in Höhenkirchen Großes vorhat, ist seit längerem nicht zu übersehen. Es wurden Bauzäune aufgerichtet, Bäume gefällt und auf dem Gelände des ehemaligen Schrebergartens zwischen der Ausfallstraße und der Sportplatzstraße wurde auch schon jede Menge Erdreich abgeschoben. Dabei wird mit einiger Sorgfalt vorgegangen. Teilweise werden Planen untergelegt, damit Erdmaterial nicht ausgewaschen wird. Denn es handelt sich um eine Altlasten-Verdachtsfläche. Gutachter haben nach einer Voruntersuchung einen teilweisen Austausch des Bodens empfohlen.

Die Gemeinde möchte dort am Ortsrand günstigen Wohnraum schaffen. Während vorbereitende Arbeiten längst laufen, schafft die Gemeinde gerade erst einmal die rechtlichen Voraussetzungen für das 11 000 Quadratmeter große Areal, in dem auch Gewerbeflächen festgelegt werden sollen. Im Gemeinderat wurde kürzlich der Bebauungsplan besprochen. Unter der Regie des Kommunalunternehmens soll möglichst kostengünstig ein Gebäude mit 14 Wohnungen hochgezogen werden. Die Apartments sollen zwischen 40 und 71 Quadratmeter groß sein. Die Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen sollen im Erdgeschoss einen Zugang zum Garten bekommen, im oberen Geschoss sind Balkone geplant. Ein Keller oder eine Tiefgarage sind nicht vorgesehen, auch wenn die Junge Union darauf drang, angesichts hoher Grundstückspreise dichter zu bauen und keinen Bauraum zu verschenken. Doch das würde aus Sicht des Rathauses wegen des schwierigen Untergrunds die Kosten zu sehr in die Höhe treiben.

Zwar entsteht das Gebäude auf dem Gelände, auf dem einst Schrebergärten lagen. Wer meint, dass das Erdreich in Ordnung sein müsste, wo früher Kleingärtner ihrem Hobby nachgingen, sieht sich aber getäuscht. Im Zuge der Bauleitplanung für das Areal wird auch der Untergrund untersucht. Bekannt ist, dass dort eine ehemalige Kiesgrube verfüllt wurde. Was im mittleren und nördlichen Bereich des Areals im Boden steckt, ist aber das große Rätsel. Laut Ergebnis einer Voruntersuchung wurden "prüfwertüberschreitende Benzoapyren-Konzentrationen" nachgewiesen. An drei Standorten hätten Bodenproben keine Belastung ergeben. An einem Standort sei bei Bohrproben ein Wert von 1,2 ausgewiesen worden, ein höherer Wert sei nicht ausgeschlossen.

Deshalb will man sich nun schrittweise vorarbeiten. Die Gutachter empfehlen, das Erdreich näher zu untersuchen oder gar den Oberboden bis zu 60 Zentimeter Tiefe komplett auszutauschen. Schon vor Monaten hatte es aus dem Rathaus geheißen, dass es nicht ratsam sei, dort weiter in die Tiefe zu graben. Möglicherweise könnten hohe Kosten entstehen, um belastetes Erdreich zu entsorgen.

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