Süddeutsche Zeitung

Bauland:Fast 100 Bewerber für Einheimischenmodell

Von Nadja Tausche, Feldkirchen

Die Vergabe von Grundstücken nach dem Einheimischenmodell stößt in Feldkirchen auf großen Anklang. Insgesamt 98 Bewerbungen waren bei der Gemeinde eingegangen - nur 24 Parzellen können allerdings vergeben werden. Wer eines der beliebten Grundstücke bekommt, hat das Rathaus in der jüngsten Gemeinderatssitzung in anonymisierter Form bekannt gegeben, was eine Vielzahl von Zuhörern interessierte.

Die 24 ausgewählten Bewerber dürfen nun im Gebiet der Brahmsstraße und der Beethovenstraße Häuser bauen, unter den Grundstücken sind acht Grundstücksparzellen für Reihenhäuser und 16 Flächen für je eine Doppelhaushälfte. Der Gemeinderat hat die Vergabe ohne Gegenstimmen abgesegnet.

Mit dem Einheimischenmodell stellt die Gemeinde Bauland zu verbilligten Preisen zur Verfügung, nämlich mit 30 Prozent Abschlag auf den Bodenrichtwert. So sollen unter anderem Familien mit geringerem Einkommen die Möglichkeit bekommen, ein Eigenheim zu bauen. Die Vergabe der Grundstücke erfolgte nach einem Punkteverfahren: Anhand verschiedener Kriterien wird festgemacht, wie viele Punkte jeder Bewerber bekommt. Hier zählt unter anderem die Kinderzahl und die Frage, ob jemand Einheimischer ist.

Wichtig ist natürlich auch das Einkommen: Nach den Vorgaben, die der Gemeinderat Feldkirchen im November des vergangenen Jahres nach Richtlinien der Europäischen Union überarbeitet hatte, konnten sich Feldkirchner mit einem Einkommen von bis zu 51 000 Euro pro Jahr bewerben. Kommt ein Ehe- oder Lebenspartner hinzu, sind es 102 000 Euro, pro unterhaltspflichtigem Kind erhöht sich die Grenze um weitere 7000 Euro.

Von den knapp 100 Bewerbern, die sich um ein Grundstück im Einheimischenmodell bemühten, hatte die Gemeindeverwaltung von Feldkirchen gleich zu Beginn 28 aussortiert, weil diese nicht antragsberechtigt waren. Die 24 Bewerber mit den meisten Punkten dürfen jetzt in einer Prioritätenliste angeben, welches der Grundstücke sie am liebsten hätten, wie Bauamtsleiterin Dagmar Leiter in der Sitzung sagte. Sollte einer der Bewerber abspringen, rückt der Interessent mit der nächsthöheren Punktzahl auf der Liste nach. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen die Häuser gebaut werden und die Besitzer eingezogen sein.

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Quelle:
SZ vom 16.08.2018
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