Baierbrunn:Mitreißend

Baierbrunn: Hier wird kein neues Floß gebaut, sondern ein 38 Meter langer Baum aus der Hochwasser führenden Isar mithilfe eines Schreitbaggers entfernt. Der reißende Fluss hatte ihn entwurzelt.

Hier wird kein neues Floß gebaut, sondern ein 38 Meter langer Baum aus der Hochwasser führenden Isar mithilfe eines Schreitbaggers entfernt. Der reißende Fluss hatte ihn entwurzelt.

(Foto: Uniper)

Mit dem Isarpegel steigt die Menge des Treibguts, darunter ganze Bäume

Das Hochwasser der Isar ist nicht nur eine Herausforderung für die Rettungsdienste, die leichtsinnige Freizeitsportler aus den Fluten retten müssen - so zuletzt bei Großhesselohe -, auch die Betreiber der Wasserkraftwerke haben viel Arbeit. Denn mit dem Wasser steigt die Menge des Schwemmguts. Wie der Kraftwerksbetreiber Uniper mitteilt, wurde in den vergangenen Tagen bei Baierbrunn eine Wasserführung der Isar von 450 Kubikmeter in der Sekunde gemessen. Üblich sind gut 90 Kubikmeter in der Sekunde - "ein gewaltiger Unterschied", wie Uniper-Pressesprecher Theodoros Reumschüssel anmerkt. Diese hohe Wasserführung sei für Wasserwanderer gefährlich.

"Nicht umsonst warnen zurzeit die Rettungsdienste vor Bootsfahrten auf der Isar", sagt Reumschüssel. Die Kraft des Wassers untergrabe auch Uferbereiche. So würden ganze Bäume von der Isar mitgerissen. Im flussabwärts nächstfolgenden Wehr oder Kraftwerk verklemmen sich diese dann und müssen, um die Funktion der Anlage nicht zu beeinträchtigen, entfernt werden. So auch ein 38 Meter langer Baum, der sich am vergangenen Donnerstag in der Raue-Rampe des vor kurzem in Betrieb genommenen Öko-Kraftwerks Baierbrunn verklemmt hat. Er wurde am Freitag bei einer Wasserführung von rund 300 Kubikmeter in der Sekunde mit einem Schreitbagger beiseite geräumt.

Alleine an der oberen Isar fallen laut Reumschüssel jährlich etwa 700 Tonnen Treibgut an. Die Fundstücke - von organischem Material über Flaschen bis hin zu kaputten Schlauchbooten und allen Sorten von Zivilisationsabfall - werden sortiert und umweltgerecht entsorgt. Wenn erforderlich, müssten auch nachts Kollegen von der Bereitschaft ausrücken und großes Treibgut, das Wehre oder Einläufe verklemmt, entfernen, heißt es.

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